Es überrascht ein wenig, dass Sie in Ihre Mannschaft keinen einzigen Spieler aus dem ehemaligen Jugoslawien geholt haben. War das früher nicht immer der Fall?
Krunic: „Da gibt es für mich überhaupt keine Unterschiede. Wir haben Leute gesucht, die in unser Konzept passen, und da gab es Optionen aus vielen Nationen. Sicher habe ich viele Kontakte ins ehemalige Jugoslawien, aber viel wichtiger war es mir, dass ein Spieler bereits Erfahrung in Europa hat und möglichst sogar schon in der Bundesliga. Dieses Kriterium erfüllen jetzt alle unsere Neuzugänge mit Ausnahme von Brian Qvale."
Für Bayreuther Verhältnisse ist ein großer Teil des letztjährigen Kaders erhalten geblieben. Kann das gerade zu Saisonbeginn ein Vorteil gegenüber jenen Mannschaften sein, die sich völlig neu formieren müssen?
Krunic: „Kontinuität ist immer gut. Wir haben eine verlässliche Basis aus der Vorsaison, und das ist sicher positiv."
Man darf davon ausgehen, dass Ihre Mannschaft im Vergleich zum Vorjahr verstärkt worden ist. Rechnen Sie mit entsprechend höherem Erwartungsdruck, vielleicht sogar in Richtung auf die Playoffs?
Krunic: „Bis jetzt stehen die Spieler nur auf dem Papier. Eine Mannschaft müssen wir erst noch formen. Unser Ziel ist es, besser als im Vorjahr zu sein. Aber wir haben keinen Playoff-Etat, und wir haben eine sehr turbulente Saison hinter uns. Vor ein paar Monaten waren alle noch sehr glücklich darüber, dass wir überhaupt die Liga gehalten haben. Unter solchen Voraussetzungen über die Playoffs zu sprechen, ist nicht clever. Man könnte es auch ein bisschen arrogant finden."
Wie beurteilen Sie die Veränderungen bei der BBL-Konkurrenz? Welche Teams werden stärker oder schwächer sein als im Vorjahr?
Krunic: „Ich glaube, dass insgesamt das Niveau weiter steigen wird. Andere Ligen in Europa haben Schwierigkeiten, so viel Geld zu zahlen wie bisher. Dadurch wird Deutschland für gute Spieler interessanter. Genaue Prognosen sind jetzt aber noch schwierig, weil sich viele Mannschaften wieder stark verändert haben. Da muss man erst einmal sehen, wie dort alles zusammen passt."
Info: Die Vorbereitungen des Medi-Teams beginnen hinter verschlossenen Türen. Den Anhängern präsentiert sich der neue Kader erstmals am Samstag, 17. August, bei einem rund einstündigen öffentlichen Training ab 12 Uhr (Vorprogramm ab 11.30 Uhr). Nach einer Trainingswoche in Bayreuth reist das Medi-Team für ein neuntägiges Trainingslager nach Slowenien.