Bundesverkehrsminister macht Bahnverkehr zur Chefsache
Nach Bahn-Definition sind Halte mit weniger als sechs Minuten Verspätung pünktlich. Konzernchef Richard Lutz hatte vor einigen Wochen das Ziel einkassiert, dieses Jahr im Fernverkehr 80 Prozent Pünktlichkeit zu erreichen. Inzwischen liegt die Bahn deutlich unter dem Vorjahreswert von 75 Prozent.
Aus Sicht des Bundesverkehrsministers Volker Wissing (FDP) ist das deutsche Schienennetz über Jahre vernachlässigt werden. Er hat angekündigt, die Modernisierung zur Chefsache zu machen und in seinem Ministerium zu steuern. Geplant ist eine Generalsanierung zentraler Netzabschnitte ab 2024.
Wissing sagte bei der Präsentation im Juni: „Ich erwarte, dass wir in Zukunft wieder die Uhr nach der Bahn stellen können.“ Dabei hat er nicht nur die Fahrgäste im Blick, sondern auch die Wirtschaft. In der Industrie gibt es seit Monaten Unzufriedenheit mit der Bahn, weil sich auch Güterzüge verspäten.