Als er dafür eine Gesangsprüfung machen musste, habe ihn der Professor zur Seite genommen und gefragt, ob er denn nicht lieber Gesang studieren wolle. „Ich hab’ das alles gar nicht geglaubt“, erinnert sich Heibach heute und lächelt. Gewagt hat er den Schritt dann natürlich doch und auch „ganz schnell Feuer gefangen“. Wenn die Stimme reicht, so sein (neuer) Plan damals, wolle er Opernsänger werden.Nun, die Stimme hat gereicht. Heibach lächelt. Fest angestellt am Mecklenburgischen Staatstheater, nutzt er seit 2007 den Sommer, um am Bayreuther Festspielhaus zu arbeiten. Ein Haus, das er schon als Stipendiat kennenlernen durfte und das ihn damals schon in seinen Bann gezogen habe. Das Gefühl, hier arbeiten zu dürfen, könne er gar nicht beschreiben. Er sei einfach von der positiven Grundstimmung beeindruckt, von diesem Miteinander und dem gegenseitigen Respekt. Heibach vergleicht es ein bisschen mit einer Klassenfahrt. Hier seien Menschen zusammen, die sich für dieselbe Sache begeistern, die aber auch wie in Klausur miteinander arbeiten.Ein Gefühl, das er im Übrigen auch in der Stadt wahrnimmt. „Man merkt, wie stolz die Bayreuther auf ihr Festspielhaus sind.“Stolz ist auch Heibach, hier singen zu dürfen. Bayreuth sei für ihn der Sängertraum. „Ein Ziel, das man sich immer ein bisschen mehr wünscht, als andere Ziele.“ In Bayreuth habe er das Gefühl, dass er an etwas Besonderem mitarbeite. Ein Gefühl, das im übrigen Theatergeschäft nicht so spürbar sei. Die Arbeit in Bayreuth sei so, wie die Arbeit an einem Opernhaus sein soll. Freilich könnten seine Partien noch an Umfang zunehmen. In diesem Jahr singt er den Augustin Moser in den „Meistersingern“ und den ersten Edlen im „Lohengrin“. Kleine Rollen, aber Bayreuth.„Ich hoffe, dass ich in größere Schuhe hineinwachse“, spielt er auf die „Meistersinger“ an. Heibach träumt von den Partien eines Lohengrins oder Stolzings – ohne unbescheiden zu werden: „Ich muss sehen, ob es die Stimme hergibt.“ Zehn bis 15 Jahre dauert es sicher noch, bis sie sich in Lohengrin- oder Stolzing-Richtung entwickelt habe.Gesungen habe Heibach schon immer, in Chören, in der Kirche, in der Familie. Und auch seine Begeisterung für Oper wurde früh geweckt, zufälligerweise auch für Wagners Opern. „Der ,Holländer‘ war für mich als Kind schon immer das Piratenstück“, erinnert er sich. Dass er dann – mit einem Ausflug in die Rockband-Schiene – selbst einmal auf der Bayreuther Bühne stehen würde – er hätte es sich nie träumen lassen. us