Die Pegnitzer planen ihr Jubiläum in kleinerem Rahmen: am Freitag im Gerätehaus mit eher bescheidenem Programm, am Samstag in der Christian-Sammet-Halle mit dem Festkommers – und am Sonntag dann wieder an ihrer Heimatstätte am Dianafelsen. natürlich garniert mit einem richtigen Festumzug, „das muss schon sein“.
Weidenberg
Der Aufwand, einen Kreisfeuerwehrtag auszurichten, sei enorm, sagt Heinrich Schmidt. Der Kommandant der Feuerwehr sagt: „Das ist fast nicht mehr zu leisten, wenn man auch sonst viele Einsätze hat.“ Die Weidenberger wurden angefragt, für 2016 einzuspringen. Diese Bitte musste Schmidt jedoch ausschlagen. „Das kann ich meinen Leuten nicht zumuten.“ Im Moment habe die Feuerwehr mit den Neubau des Weidenberger Feuerwehrhauses alle Hände voll zu tun.
Dennoch bedauert Schmidt, dass es in den kommenden beiden Jahren wohl keinen Kreisfeuerwehrtag geben wird. „Da können wir unsere Stärke demonstrieren und die Bevölkerung sieht: Auf die Feuerwehr können wir uns verlassen.“
Aber um das zu tun, müssen die Wehren tief in die Tasche greifen, denn sie müssen das Fest vorfinanzieren. „Das ganze Risiko liegt bei der ausführenden Wehr“, sagt Schmidt. Da müsse man über eine andere Lösung nachdenken. Er glaubt nicht, „dass der Kreisfeuerwehrtag ohne Zutun oder Garantien des Landkreises wieder aufleben wird“.
Bad Berneck
Stefan Kießling, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr in Bad Berneck, ist nicht überrascht, dass der Kreisfeuerwehrtag in den kommenden beiden Jahren ausfällt. „Das Problem ist schon länger schleichend im Gange“, sagt er. „Das Fest bringt immer viel Arbeit mit sich.“ Und es gebe immer weniger Ehrenamtliche, die bereit sind, diese Arbeit zu leisten. Kießling sieht hier genau die gleichen Probleme, wie bei anderen Vereinen.
Kießling zeigt sich zwar beeindruckt, was die Plecher Kollegen heuer auf die Beine gestellt haben. „Das muss man finanziell aber auch stemmen können.“ Falle so ein Fest mal auf einen verregneten Tag, blieben die Wehren größtenteils auf den enormen Kosten sitzen. „Vielleicht muss man das Ganze umstrukturieren“, sagt der Bernecker Kommandant. Das Fest vielleicht eine Nummer kleiner machen oder mehrere Wehren finden, die es gemeinsam veranstalten.
Der Kommandant würde es begrüßen, wenn 2018 wieder ein Fest stattfinden würde. „Ob es in dieser Größenordnung sein muss, weiß ich nicht.“ Da seien nun die Kommandanten gefragt, gemeinsam über das Konzept nachzudenken.
Speichersdorf
Das Problem sei nicht neu, sagt auch Roland Steininger, Kommandant der Speichersdorfer Wehr: Bereits 2008 habe sich kein Ausrichter gefunden - weshalb die elf Speichersdorfer Feuerwehren eingesprungen seien. „Das ging, weil alle zusammengeholfen haben. Aber wir hatten auch eine Dreifachsporthalle und daneben ein 1000-Mann-Zelt. Alleine für dessen Aufbau seien 20 Mann notwendig. „Der Personalaufwand für so ein Fest ist enorm.“
Weil die Wehren immer mehr Aufgaben bewältigen müssten und sich tendenziell immer weniger Ehrenamtliche engagierten, „gehen den Vereinen langsam die Kräfte aus“.
Zum Beispiel die für die Planung eines Kreisfeuerwehrtags. Steininger appelliert auch an kleinere Wehren, sie für den Erhalt dieser Tradition zu beteiligen: "Als wir den neuen Container für den Wechsellader bekommen haben, haben wir zehn Monate lang wöchentlich geübt. Das müssen kleinere Wehren nicht, sie hätten mehr Zeit zum Organisieren."
mki, sab, sbr
Feuerwehr in Zahlen
194 Freiwillige Feuerwehren gibt es im Landkreis, inklusive der Werkfeuerwehr KSB Pegnitz.
7500 aktive Feuerwehrmänner leisten in diesen Wehren Dienst.
673 von ihnen sind Frauen.
1006 Einsätze fuhren alle Wehren zusammen im Jahr 2014. Das sind 42 Einsätze weniger als 2013.
888 Jugendliche sind in Jugendfeuerwehren organisiert.
26 Kinderfeuerwehren bereiten die Kleinen auf dieses Ehrenamt vor.