Zu dunkel? Streit im Gemeinderat

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Reicht die Beleuchtung am Ortsausgang von Altdrossenfeld oder nicht? Darüber diskutierte der Gemeinderat mit offenem Ausgang. Foto: Archiv/Peter Gisder Foto: red

Im Gemeinderat ging’s am zweiten Sitzungstag erneut heiß her: Als Bürgermeister Harald Hübner (CSU) auf den Antrag von Bürgern aus Altdrossenfeld für eine bessere Straßenbeleuchtung eingehen wollte, verließ Geschäftsleiter Rainer Schimpf den Sitzungssaal.

 
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Warum die Stimmung plötzlich kippte, war für Beobachter schwer nachvollziehbar. Die Zuhörer konnten sich nur wundern. Alles fing damit an, dass Hübner mitteilte, er habe eine Unterschriftenliste von Bürgern aus Altdrossenfeld erhalten. Die Unterzeichner beklagen die Verkehrssituation zwischen der Gaststätte Schnupp und der Bundesstraße 85. Sie fordern eine bessere Beleuchtung der Kreisstraße und eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer. Diese halte die Polizei jedoch „für sinnlos“, erklärte Hübner, der sich beim Kulmbacher Polizeichef erkundigt haben will. „Da hält sich keiner daran.“

"Die haben die Beleuchtung vergessen"

Ab der Einmündung „Am Bärn“ bis zur B 85 sei der Gehweg nicht beleuchtet, mahnen die Bürger. Anwohnerin Patricia Fuß sammelte rund 50 Unterschriften in der Nachbarschaft. Alle Unterzeichner sind sich einig: Der Straßenabschnitt entlang der Reihen- und Mehrfamilienhäuser ist zu dunkel für Fußgänger. Dieser werde regelmäßig von Schulkindern auf dem Weg zur Bushaltestelle benutzt. „Die haben damals die Beleuchtung einfach vergessen“, vermutet Fuß im Gespräch mit dieser Zeitung. Sie habe schon vor Jahren ans Rathaus geschrieben und eine Antwort sei ausgeblieben: „Wir werden einfach nicht ernst genommen.“ An anderen Stellen im Ort würden die Lampen durchgehend brennen, beklagen die Altdrossenfelder.

Bürger an den Kosten beteiligen?

Über den Nutzen einer Straßenbeleuchtung an dieser Stelle war der Gemeinderat geteilter Meinung. Eine zusätzliche Straßenlampe „zur Vermeidung von Hell-Dunkel-Zonen“ könnte sich Bürgermeister Hübner durchaus vorstellen. Gemeinderat Björn Sommerer (FUG) ging sogar noch weiter: „Wir sollten dem Antrag der Bürger folgen und noch zwei weitere Straßenlampen aufstellen.“ Derzeit sei die Sicherheit für Fußgänger nicht bis zum Ortsschild gewährleistet. Schimpfs Standpunkt: Für zusätzliche Beleuchtung seien Erschließungsbeiträge zu zahlen. Außerdem handele es sich hier bereits um den Außenbereich von Altdrossenfeld. Das ist jedoch strittig, genauso wie die Frage der Kostenbeteiligung: Einige Gemeinderäte meldeten sich dazu zu Wort.

Doch ohne die Diskussion abzuwarten, verließ der Geschäftsleiter den Raum und kam nicht wieder. Während FUG und SPD das Anliegen der Bürger berechtigt fanden, wehrten CSU, WG und FW ab. „Wir leben im ländlichen Raum, da kann man nicht erwarten, dass es so hell ist, wie in der Stadt und jeder dunkle Winkel beleuchtet wird“, sagte Peter Rösch (FW). Das kleine Untergräfenthal sollte indes für eine Handvoll Häuser noch eine zweite Straßenlampe bekommen. Am Ende wurde die Entscheidung vertagt.

Zuvor hatten sich die Gemeinderäte auf die Umgestaltung des Rathausplatzes und des Friedhofswegs geeinigt. Und auch das Auslagern von personenbezogenen Daten aus der EDV des Rathauses fand Zustimmung. Abstimmungsergebnis jeweils: 13:0.

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