Bei den Icefighters in Leipzig kassierte Bayreuth eine 3:4 (0:0, 2:2, 1:1)-Niederlage nach Penaltyschießen. Dagegen waren der EC Harzer Falken Braunlage gestern Abend kein echter Prüfstein, der EHC gewann zwar „nur“ mit 4:2 (1:0, 2:2, 1:0), hatte aber gefühlte 80 Prozent Scheibenbesitz – und das, obwohl es die dritte Testpartie in drei Tagen war.

EC Harzer Falken Braunlage – EHC Bayreuth 2:4(0:1, 2:2, 0:1)

Beim dritten Spiel des Wochenendes machte sich eine verständliche Müdigkeit in den Beinen der EHC-Spieler breit, vor allem fehlte aber die nötige Konzentration beim Torabschluss. „Die Frische war nicht mehr da“, analysierte EHC-Trainer Sergej Waßmiller. „Aber ich bin mit der Leistung dennoch zufrieden.“ Grund dafür war die Dominanz der Bayreuther, die über 60 Minuten spielbestimmend waren. Nur das Ergebnis spiegelte das nicht wider, auch weil sich die Gäste eine Sekunde vor dem Ende des zweiten Drittels nach einem Abwehrfehler den 3:2-Anschlusstreffer einfingen. Braunlage versuchte, die spielerischen Defizite durch eine überharte Gangart wettzumachen. Waßmiller war der Ärger darüber anzumerken: „Die Schiedsrichter waren richtig schlecht und haben nichts gepfiffen. Gott sei Dank sind meine Spieler ohne große Verletzung heraus gekommen.“ Aber man sieht sich im Leben bekanntlich immer zweimal. So gastieren die Falken am Freitag um 20 Uhr zum Rückspiel in Bayreuth. Und Waßmiller richtet gleich eine Kampfansage an die Braunlager: „Das wird ein ganz anderes Spiel, das kann ich versprechen. Dann sind wir wieder frischer und werden auch unsere Torchancen wieder konsequenter nutzen.“ Ein Sonderlob vom Trainer verdiente sich Florian Zeilmann. Auf ungewohnter Position – der Stürmer spielte an der Seite von Patrik Franz Verteidiger – bot er eine starke Partie und bereitete den ersten Bayreuther Treffer vor.

Icefighters Leipzig – EHC Bayreuth 4:3 (0:0, 2:2, 1:1) n. P.

Am Samstag hatte sich Leipzig für die 3:6-Niederlage am Freitag revanchiert. Doch trotz der 3:4-Pleite zog Waßmiller ein positives Fazit: „Das Spiel war sehr intensiv und hat uns wieder ein Stück weiter gebracht. Wir haben noch einige Fehler gemacht, sind aber absolut auf dem richtigen Weg. Vor allem der Kampfgeist und die Moral meines Teams haben mir sehr gut gefallen.“ Dreimal lagen die Bayreuther zurück, dreimal glichen sie die Partie wieder aus. Das 3:3 durch Dennis Thielsch fiel erst eine Minute vor Schluss, als der EHC für Torwart Julian Bädermann einen sechsten Feldspieler gebracht hatte. Das Spiel war voller Emotionen und hatte mehr den Charakter eines Punktspiels denn eines freundschaftlichen Vergleichs – mitunter ging es ziemlich hart zur Sache, doch die meisten Aktionen blieben im Rahmen des Erlaubten. Was die Tigers erwarten würde, zeigte sich gleich nach 17 Sekunden, als der Leipziger Lars Müller nach einem unerlaubten Check für zwei Minuten auf die Strafbank musste.

Zu kämpfen hatten die Bayreuther aber auch mit der kleinen Eisfläche in der Eisarena Taucha. Die Spieler hatten kaum Zeit zur Puckannahme und spürten ständig den Atem der Gegenspieler im Nacken, so dass sich eine schnelle Partie entwickelte. Beide Teams agierten auf Augenhöhe, was auch die Drittelergebnisse verdeutlichen – keine Mannschaft konnte einen Spielabschnitt für sich entscheiden. Am Ende gaben Kleinigkeiten den Ausschlag für die Leipziger – und die größere Nervenstärke im Penaltyschießen. Während die Bayreuther Marcel Juhasz, Daniel Sevo und Ivan Kolozvary die Scheibe nicht im gegnerischen Tor unterbrachten, traf der Leipziger Fabian Hadamik zum Sieg der Hausherren.

ter