Spitzenforschung in Bayreuth
Dass die Bayreuther Ingenieure bei diesem Projekt international ganz vorne mitarbeiten, zeigt die Tatsache, dass der 29 Jahre alte Sebastian Lorenz im April 2014 in Yokohama bei einem wissenschaftlichen Kongress zum Thema Laserzündung für seinen Beitrag über durch Laserimpulse erzeugtes Plasma mit dem „Young Scientist Award“ ausgezeichnet wurde.
In Japan ist im vergangenen Jahr schon einmal ein mit der neuen Zündtechnik ausgerüstetes Auto gefahren. Ein US-amerikanischer Forscherkollege von Lorenz konnte nachweisen, dass die Laserzündung die Chance bietet, stickstoffhaltige Abgase um bis zu 70 Prozent zu senken. Der Bayreuther Forscher sieht allerdings noch fünf bis zehn Jahre Arbeit vor sich, ehe Laserzündkerzen für den Alltagseinsatz in Großserie hergestellt werden können.
Wesentlich schneller könnte ihr Einsatz in Gaskraftwerken erfolgen. Auch dort halten Zündkerzen die Motoren in Gang: „Eine dieser Zündkerzen kostet einige hundert Euro und muss in regelmäßigen Intervallen ersetzt werden.“ Schon kleine Verbesserungen der Effizienz bringen den Kraftwerksbetreibern höhere Einnahmen und können den CO2-Ausstoß senken. „Es kommt auch auf den Druck der Politik und die Preisentwicklung an, wie schnell die Entwicklung der Laserzündkerzen vorangetrieben wird.“
Info: Sebastian Lorenz stammt aus Schwarzenbach a.d. Saale und hat in Bayreuth studiert. Die Arbeit an der Laserzündkerze ist Teil seiner Doktorarbeit. Sieht er nach der Uni Karrierechancen für sich in Oberfranken? „Wer aus der Region kommt, für den ist es einfacher hier zu bleiben“, sagt er. Eine endgültige Entscheidung will er aber erst nach Abschluss seiner Forschungsarbeit treffen.