Zensus im Landkreis Wunsiedel Landkreis sucht dringend Volkszähler

Nicht mit Stift und Fragebogen wie 2011, sondern mit einem T Foto: /Arno Burgi/dpa

Am 16. März sollen die Erhebungsbeauftragten loslegen. In einigen Orten fehlen noch Mitarabieter. Gut möglich, dass nun die Kommunen einspringen.

 
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Wunsiedel - Stell Dir vor, es ist Volkszählung und kein ehrenamtlicher Zähler kommt. Dieses Szenario könnte dem Landkreis Wunsiedel drohen, wenn sich in nächster Zeit keine zusätzlichen Freiwilligen für den Zensus melden. Der Zensus, besser als Volkszählung bekannt, beginnt am 16. Mai. Bis Mitte August sollen die Online-Erhebungsbögen ausgefüllt werden. Im Landkreis Wunsiedel werden 16 500 Bürger von 111 Erhebungsbeauftragten befragt. „Bislang ist der Bedarf an Befragern nur in Marktredwitz, Nagel, Röslau, Selb, Tröstau und Weißenstadt weitgehend gedeckt“, sagte die im Landratsamt mit dem Zensus beauftragte Eva Kunz im jüngsten Kreisausschuss. In den übrigen Kommunen sucht das Landratsamt noch Erhebungsbeauftragte. „In Arzberg, Schirnding, Schönwald und Wunsiedel benötigen wir jeweils noch bis zu vier Helfer.“

Sollten sich in nächster Zeit nicht genügend freiwillige Erhebungsbeauftragte finden, müssen die Kommunen einspringen und ihre Beschäftigten für die Aufgabe freistellen.

Keine Fragebögen, sondern Tablets

Nachdem sich zunächst viele Bürger für die Aufgabe meldeten, sprangen zuletzt mehrere ab. „Wir hatten 96 Erhebungsbeauftragte, aber nun hagelt es Absagen. Zuletzt ließen sich drei wieder streichen“, berichtete Eva Kunz. Offenbar schreckte einige Rentner das Erhebungsverfahren. Diesmal sind die Befrager nicht mit Fragebögen, sondern mit Tablets unterwegs, damit sie die Daten online übermitteln können.

Der Zensus soll laut Eva Kunz ermitteln, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen (Wohnfläche) und arbeiten. In Städten mit mehr als 10 000 Einwohnern, also Selb und Marktredwitz im Landkreis, erfassen die Volkszähler zusätzlich noch den Bildungsabschluss und die Wohnsituation der Befragten.

Individuelle Termine

Allerdings werden nicht alle Bürger befragt, sondern lediglich ein Teil. Alle Ausgewählten erhalten vorab Bescheid. „Die Erhebungsbeauftragten vereinbaren anschließend individuell einen Termin für ihren Besuch.“

Die Tätigkeit des Erhebungsbeauftragten ist zwar ein Ehrenamt, jedoch gibt es steuerfreie Aufwandsentschädigungen, die vor allem für Studenten interessant sein dürften:

acht Euro pro befragte Person

eine Fahrtkostenerstattung

und eine Hygienepauschale.

Jedem Volkszähler werden 150 Bürger zugewiesen. Bei einer Schulung vorab erhält er eine Unterweisung im Umgang mit dem Tablet und kann alle anfallenden Fragen klären. Vor dem Einsatz müssen sich die Erhebungsbeauftragten schriftlich zur Geheimhaltung der Daten verpflichten.

Eva Kunz und Landrat Peter Berek warben in der Sitzung eindringlich um Unterstützung bei den anwesenden Bürgermeistern. Auch die Seniorenvertretungen sollten sich erneut an die Bürger wenden, damit genügend freiwillige Erhebungsbeauftragte im Landkreis zur Verfügung stünden. „Wir benötigen einen Puffer, da immer jemand kurzfristig abspringen kann.“

Gut möglich, dass während der Sitzung bereits ein weiterer Erhebungsbeauftragter für die Stadt Wunsiedel gefunden wurde: Wilfried Kukla von den Grünen erkundigte sich genau nach allen Modalitäten und machte sich fleißig Notizen.

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