Von Kiew nach Bayreuth: Eine 31-Jährige flieht hochschwanger vor dem Krieg in der Ukraine. Im Klinikum bringt sie am Freitag ein gesundes Mädchen zur Welt.
Ein langjähriger Freund des Großvaters lebt in Bayreuth. Also entscheidet er, seine hochschwangere Tochter dorthinzubringen. Am Dienstag, dem Internationalen Frauentag, kommen sie in Bayreuth an. Und jetzt das glückliche Ende: Am Freitag gegen 15 Uhr darf die Ärztin ihr Mädchen in den Armen halten. Ihr Name: Viktoria.
Victory bedeutet Sieg. Das Victory-Zeichen wird in diesen Tagen vielfach gezeigt. Als Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Denn einen Sieg über die russischen Truppen von Putin wollen die Ukrainer erringen. Zugleich ist es ein Symbol für Frieden und dem Wunsch nach Freiheit und Demokratie.
Der Großvater Wolodymyr Hryb ist überglücklich. Am Rande des Benefizkonzertes des Zamirchors für die Ukraine in der Schlosskirche zeigt er am Freitagabend ein erstes Foto seiner Enkelin. Auf sie ist er stolz, genauso wie auf seine Tochter. Sie ist nach seinen Worten 2020 im Jahrbuch der ukrainischen Elite als eine von 100 ukrainischen Top-Wissenschaftlern ausgezeichnet worden.
Ihr Mann, ein IT-Spezialist, musste zurück bleiben. Wann er sein Kind sehen wird, das in den schrecklichen Tagen des russischen Angriffskrieges am 11. März in einem sicheren EU-Land geborgen wurde, ist ungewiss. Trotzdem: Die Geburt ist ein Zeichen der Hoffnung in diesen dunklen Zeiten des Krieges.