Wo leben die Baden-Württemberger mit der besten Zahngesundheit?
Es überrascht, dass es nicht nur starke regionale Unterschiede in Deutschland gibt, sondern auch in Baden-Württemberg: So müssen die jungen Erwachsenen im Alter von 20 und 40 Jahren in Freiburg am seltensten zu Zahnarzt. In Waldshut leben die Senioren mit der besten Zahngesundheit. Dagegen scheinen die Ravensburger in allen Altersgruppen mit vielen Zahnproblemen zu kämpfen haben. Allein die 20-Jährigen müssen im Schnitt nach 4,3 Jahren wegen eines Problems zum Zahnarzt. Zum Vergleich: In Freiburg waren es im selben Zeitraum 5,6 Jahre. Im Hohenlohekreis sind es eher die 40-Jährigen, die den Zahnarzt meiden.
Wie entstehen regionale Unterschiede?
Die medizinischen Ursachen zumindest für die regionalen Unterschiede in Baden-Württemberg seien unklar, sagt Winfried Plötze von der Barmer. Nachvollziehbar sei dagegen, warum der Südwesten insgesamt in puncto Zahngesundheit so gut abschneidet, erklärt Torsten Tomppert: „Die guten Werte sind das Ergebnis der jahrelangen Präventionsbemühungen der Zahnärzteschaft und einer starken flächendeckenden, wohnortnahen zahnärztlichen Versorgung im Land.“
Wie hat sich die Pandemie ausgewirkt?
Nach Angaben der Landeszahnärztekammer wurden in der Pandemie weniger Vorsorgetermine wahrgenommen. „Es gab zudem weniger Besuche in Pflegeheimen, auch die Gruppenprophylaxe ist zurückgegangen“, so Tomppert. Mehr als 30 Prozent der Baden-Württemberger waren 2020 gar nicht beim Zahnarzt. „Es ist jedoch zu früh, um mögliche Folgen dieser Entwicklung klar zu benennen.“ Eine signifikante Veränderung der Mundgesundheit allein aufgrund der Pandemie lässt sich noch nicht mit Zahlen belegen.