x-bay-Interview mit dem Stehaufmännchen DSDS: Menderes Bagci ist ein Kämpfer, sein Ziel verliert er nie aus den Augen

 Foto: red

Seit Dienstag laufen wieder die Castings für die elfte Staffel von Deutschland sucht den Superstar. Da darf natürlich einer nicht fehlen: Menderes Bagci (28). Von der ersten Staffel an ist er dabei. x-bay hat mit dem Dauerkandidaten, der Bayreuth ganz gut kennt, gesprochen.

 
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Die Castings für die nächste Deutschland-sucht-den-Superstar-Staffel laufen schon wieder. Wirst du auch dieses Jahr wieder dabei sein?
Menderes Bagci: Schauen wir mal, das ist noch eine Überraschung.

Warst du schon mal in Bayreuth?
Menderes: Die Schwiegereltern meiner Mutter wohnen dort. Da war ich öfter zu Besuch. Es ist dort schön ruhig. Ich mag es generell mehr, wenn es nicht so laut ist. Man kann dort bestimmt gut wohnen.

Was treibst du den ganzen Tag?
Menderes: Ich arbeite an neuen Songs und probiere auch gesangstechnisch viel Neues aus.

Wie verdienst du deinen Lebensunterhalt? Reicht die Musik dafür aus?
Menderes: Ich trete viel in Discos und bei Open-Air-Veranstaltungen auf. Es läuft ganz gut. Natürlich könnte es immer ein wenig mehr sein, aber ich bin dankbar, so wie es gerade ist. Aber mein angestrebtes Ziel habe ich noch nicht erreicht.

Von was träumst du?
Menderes: Einem Platz in den Charts ...

Wie kommen deine neuen Singles an?
Menderes: Die Resonanz auf die Songs ist gut. Das ist ein Anfang, auf den ich aufbauen kann. Ich kämpfe immer weiter, bis ich mein Ziel erreiche.

Weißt du schon, welchen Song du beim nächsten Casting-Auftritt vorträgst?
Menderes: Nein, das Leben ist wie eine Jukebox. Man weiß nie, was da noch kommt.

Also bereitest du dich gar nicht vor?
Menderes: Doch, nur momentan habe ich mir noch keinen Song vorgenommen. Wenn ich mich entschlossen habe, bin ich natürlich fleißig am proben.

Du bist bei jeder der zehn vergangenen DSDS-Staffeln dabei gewesen. Hast du dadurch einen Vorteil gegenüber den anderen Teilnehmern?
Menderes: Nein, ich muss den Weg gehen, den jeder andere auch gehen muss. Es wäre schön, wenn ich einen Vorteil hätte. Aber den habe ich nun mal nicht.

Was ist dein Geheimnis, dass du für die Medien immer wieder attraktiv wirst?
Menderes: Das einzige Geheimnis ist, dass man einfach so bleibt, wie man ist. Ich verstelle mich nicht und versuche auch immer authentisch zu sein. Auch, wenn man im Leben ein hohes Ziel erreichen will, sollte man so bleiben, wie man ist. Ich würde jedem raten sich nicht zur Marionette zu machen, nur um Erfolg zu haben. Ich habe mich in den ganzen Jahren auch nicht viel verändert. Vielleicht gesanglich habe ich einen Schritt nach vorne gemacht, aber ansonsten bin ich immer noch wie früher.

Wie gehst du mit negativer Kritik um?
Menderes: Man muss immer positiv bleiben und sich nicht herunterziehen lassen, das ist sehr wichtig. Einfach immer dran bleiben und viel üben. Viele habe das Glück, dass sie nicht viel üben müssen, um gut zu sein. Das Talent habe ich leider nicht. Ich muss viel für den Erfolg tun.

Wie lange übst du am Tag?
Menderes: Das ist unterschiedlich. Kann ich pauschal gar nicht sagen. Es hängt auch immer von der Tagesform ab. Es bringt nichts, zehn Stunden zu trainieren, wenn man keinen guten Tag hat. Manchmal kann man in einer Stunde mehr erreichen, als an einem ganzen Tag.

Du wirkst sehr ehrgeizig. Bist du bei allen Dingen im Leben so?
Menderes: Ich bin vom Sternzeichen Skorpion. Daher bin ich sehr ehrgeizig. Nach der Schule habe ich eine Ausbildung zum Tankwart begonnen und war nicht so zufrieden damit. Ich habe die Ausbildung aber trotzdem durchgezogen. Ich bin kein Mensch, der nur halbe Sachen macht. Ganz oder gar nicht. Man muss sich positive Gedanken machen und sich vor Augen halten, dass man es irgendwann schafft, dann ist der Weg auch gar nicht mehr so schwer.

Du warst auch mal Animateur …
Menderes: Man gab mir die Chance, so etwas zu probieren. So konnte ich tagsüber auch die Leute unterhalten. Ich habe aber schnell gemerkt, dass das nicht so zu mir passt. Es war trotzdem eine tolle Zeit. Im Leben probiert man viele Dinge aus.

Bist du einfach zum Superstar geboren?
Menderes: So etwas würde ich nie sagen. Superstar ist für mich ein großes Wort. Mit so einem Titel schmücke ich mich nicht. Ich beschreibe mich eher als Kämpfer. Ein Superstar ist für mich Michael Jackson. Superstar klingt natürlich cool, aber für diese Show ist der Begriff zu hoch gegriffen. Selbst wenn ich dort mal gewinnen würde – ich spiele gerne noch mit dem Gedanken – würde ich mich nicht als Superstar bezeichnen. Die Leute entscheiden, ob man Superstar ist. Und nicht man selbst. Den Gewinn bei DSDS sollte man als große Chance sehen, noch weiter an sich zu arbeiten.

Wann hast du gemerkt, dass du ein Talent fürs Singen hast?
Menderes: Es hat mich nie jemand dazu gedrängt. Ich hatte schon immer die Affinität dazu. Seit der ersten Klasse singe ich einfach, weil es mir Spaß macht. Es hat auch keiner gesagt, dass ich mehr üben soll. Jeder kann singen. Manche besser, manche schlechter. Aber jeder kann es.

Die Jury hat aber auch oft schlechte Kritik geäußert …
Menderes: Das ist die Vergangenheit. Ich habe mich gesteigert. Ich sehe meine Fortschritte. Die Kritik sehe ich positiv. Ohne Kritik kann ich mich nicht steigern.

Hast du Kontakt zum Pop-Titan?
Menderes: Zu Dieter Bohlen habe ich keinen Kontakt. Aber wir haben uns auf einer Veranstaltung getroffen und uns auch gefreut, sich mal wieder zu sehen. Ich habe ihm meine neue Single geschenkt.

Wo siehst du dich selbst in zehn Jahren? Glaubst du an den DSDS-Sieg?
Menderes: Kann ich nicht sagen. Mein Anspruch an mich ist in erster Linie, dass ich mit mir selbst zufrieden bin und es mit einem Song in die Charts schaffe. Die Leute sollen sich freuen, wenn sie mich sehen.

Wie kommst du bei den Leuten an?
Menderes: Die meisten sind überrascht und sagen, dass ich auf dem Bildschirm immer ganz anders rüberkomme. Sie finden mich sympathisch und finden auch, dass ich live viel besser singe, als im Fernsehen.

Was wünschst du dir?
Menderes: Ich wünsche einfach allen Menschen, dass sie ihre Ziele erreichen. Ich gönne es jedem.

Gibt es Dinge, die dich stören?
Menderes: Es gibt manchmal auch Interviews, die mir nicht gefallen. Viele Zeitungen schreiben, dass ich ein Deutschland-sucht-den-Superstar-Loser bin. Das gefällt mir natürlich nicht. Ich sehe mich als Kämpfer, der niemals aufgibt. Aber die Leute lassen sich heute zum Glück nicht mehr so leicht durch solche Aussagen blenden und haben eine eigene Meinung zu mir.

Das Gespräch führte Peter Bayerl

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