Luisenburg 2012: Intendant inszeniert Jugendstück

 Foto: red

WUNSIEDEL. Der Boom hält an: Die vergangene Festspielsaison auf der Luisenburg endete mit einem Rekord – über 150.000 Besucher – und der Vorverkauf für die neue Saison startete mit beeindruckenden Zahlen. Nach nur drei Tagen sind bereits 50.000 Tickets verkauft.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Mei, bieten wir nächstes Jahr wieder viel an“, sagt Intendant Michael Lerchenberg fast schon ein wenig überrascht und breitet bei der Pressekonferenz im Wunsiedler Ortsteil Schönlind den neuen Festspiel-Flyer vor sich aus. „Aber das ist auch gut, denn es ist wieder für jeden Geschmack etwas dabei.“

Los geht’s am 22. Mai mit dem Familienstück „Ritter Kamenbert“. Lerchenberg ist die Freude ins Gesicht geschrieben, wenn er über den Käse liebhabenden Ritter aus dem Hause Gorgonzola spricht. Der Edelmann muss – frei nach Richard Wagners „Siegfried“ – ein Stück Käse aus dem Maul eines Drachen erobern. „Ich trage das Stück seit acht Jahren in meinem Koffer“, sagt Lerchenberg. „Aber erst jetzt, da wir uns auf der Luisenburg einen solch guten Ruf erarbeitet haben, traue ich mich ein Familienstück auf den Spielplan zu setzen, das nicht aus der klassischen Kinder- und Jugendliteratur kommt.“ Und weil Lerchenberg die „wunderbare und amüsante Geschichte“ so sehr mag, inszeniert er das Stück gleich selbst.

Blues Brothers rocken erneut

Große Gefühle warten auf die Luisenburg-Besucher beim Shakespeare-Klassiker „Romeo und Julia“. Am 22. Juni eröffnet die tragische Liebesgeschichte offiziell die Festspielsaison 2012. Ihren großen Auftritt hat dann Hanna Plaß als Julia. Die gebürtige Wunsiedlerin stand vor acht Jahren das erste Mal mit einer kleinen Sprechrolle in „Anatevka“ auf der Luisenburg-Bühne. Mittlerweile hat Plaß die renommierte Otto-Falckenberg-Schule in München absolviert. Nun kehrt sie in einer Hauptrolle in ihre Heimatstadt zurück.

Erneut rocken die „Blues Brothers“ die Naturbühne. Der Publikumsmagnet aus dem Vorjahr hat sich an den Vorverkaufskassen erneut zum Renner entwickelt. Fans können ein Wiedersehen mit Stars feiern. „Bis auf einige Ausnahmen ist es uns gelungen, das Ensemble zusammenzuhalten“, sagt Lerchenberg. Er freut sich auf die Aufführungen, die „einer großen Party mit fetziger Musik gleichen“.

Fehlt noch die traditionelle volkstümliche Aufführung: „Wast – Wohin? oder Kein Platz für Idioten“ setzt die Reihe anspruchsvoller Volksstücke auf der Luisenburg fort. Der behinderte Wast ist in seinem österreichischen Heimatdorf nicht erwünscht: Er schädige das Ortsbild und vertreibe so die Touristen, sagen seine Mitbürger. An den Rand der Gesellschaft gedrängt, findet er nur in einem alten Knecht – gespielt vom Hollywood-erfahrenen Arthur Brauss – einen Freund.

Foto: Luisenburg Festspiele

Autor