Wunsch nach Frieden Benefizkonzert des Bayreuther Zamirchors

Anna Kaufmann
Mit einem Benefizkonzert möchte der Bayreuther Zamirchor Brücken schlagen zwischen Bayreuth und der Ukraine. Foto: red

Wer am Freitag, 11. März, der ukrainischen Nationalhymne oder orthodoxem liturgischem Gesang lauschen möchte, ist in der Bayreuther Schlosskirche richtig. Brücken schlagen möchte der Zamirchor Bayreuth an diesem Tag mit einem Benefizkonzert zwischen Bayreuth und der Ukraine. Beginn ist um 19 Uhr.

 
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Bayreuth - Schirmherrin der Veranstaltung ist die Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme (SPD). Beim Gebet für den Frieden unterstützen Pfarrer Christian Steger und Dekan Jürgen Hacker. „Der Wunsch nach Frieden soll im Mittelpunkt stehen“, sagt Chorleiterin Barbara Baier.

Und das Repertoire sei auch ein Zugeständnis an „das blühende Leben“ in der Ukraine vor dem Krieg. Aufgeführt wird: Felix Mendelssohn Bartholdys Vertonung von „Verleih uns Frieden gnädiglich“, Stücke von Giuseppe Verdi und hebräische Lieder. Dazu kommen Videos von Konzertauftritten. Wie das von einem Konzert mit dem Symphonie-Orchester der Philharmonie Lemberg/Lviv (Ukraine).

Freundschaft verbindet die Musiker. Auf der Friedensversammlung am vergangenen Freitag sagte Baier: „Es ist uns ein absolutes Bedürfnis zu unseren Freunden zu stehen.“ Genau diese Freundschaften, auch zwischen Ukrainern und Russen sieht die Chorleiterin durch den Krieg gefährdet: „Das macht uns so unglücklich. Zerstört ist ganz schnell.“

Mit Blick auf die mediale Berichterstattung sagte sie am Freitag im Gespräch mit dem „Kurier“: „Je mehr Krieg, desto weniger Wahrheit.“ Und: „Beide gehen als Kanonenfutter in den Krieg.“ Mit dem Musiker Roman Antonyuk in Lemberg telefoniert Baier regelmäßig, sein Sohn ist 18 Jahre alt und soll jetzt kämpfen. Antonyuk fährt jeden Tag von Lemberg nach Kiew, um Menschen aus der Stadt herauszuholen.

Finanzielle und humanitäre Brücke

In Lemberg seien alle unter Schock, der Krieg sei „unterste Schublade“, sagt Baier. Eine finanzielle und humanitäre Brücke soll mit dem Konzert von Oberfranken in die Ukraine gebaut werden. Damit unterstützt der Zamirchor eine Hilfsaktion der Stiftung Verbundenheit. Die Aktion heißt „Hilfsbrücke Oberfranken – Transkarpatien“. Transkarpatien ist eine Region, in der die Sicherheitslage bislang stabil ist und in der Binnenflüchtlinge ankommen.

Eine Einschätzung zur aktuellen Lage wird per Video-Nachricht von der Journalistin Lene Dej aus Uschhorod kommen. Auch der Verein Hilfe in Not Bamberg und die Katholische Landvolkbewegung haben sich angeschlossen. Ansprechpartner für Spenden werden vor Ort sein.

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