Wütende Nutzer kritisieren Datensammlung bei Streamingdienst Spotify

Die Spotify-App läuft am 17.03.2014 auf einem Tablet in Berlin. Foto: Ole Spata/dpa Foto: red

Der Musik-Streamingdienst Spotify hat sich mit einer Änderung der Nutzungsbedingungen wütende Kritik eingehandelt. Das Unternehmen will unter anderem auf persönliche Kontakte, Fotos und Standortdaten zugreifen, um den Nutzern "ein besseres Erlebnis" zu liefern - vielen geht das zu weit.Spotify-Chef Daniel Ek verteidigte das Vorgehen am Freitag auf Twitter, wo hunderte Nutzer sich über den Streamingdienst beklagten und kritische Artikel zum Thema verlinkten.

 
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"Als Verbraucher habe ich euer Angebot immer geliebt. Euretwegen habe ich aufgehört, illegal Musik zu kopieren. Bitte zieht in Erwägung, nicht böse zu sein", schrieb einer der Erfinder des beliebten Onlinespiels "Minecraft", Markus Persson, auf Twitter. Er habe sein Spotify-Abonnement beendet.

Ek ging direkt darauf ein und fragte Persson, dem auf Twitter rund 2,4 Millionen Menschen folgen, ob er denn das Firmenblog gelesen habe. "Wir fragen explizit nach, ob wir auf deine Kamera oder die GPS-Ortung zugreifen." Ek führte zudem aus, dass der Zugriff auf Fotos für die Nutzer von Vorteil sein könne, wenn sie etwa eine Musikliste mit einem bestimmten Bild versehen wollten.

Spotify hatte die Änderungen am Montag auf seiner Internetseite veröffentlicht und als eine "Aktualisierung" der Nutzungsbedingungen und der Datenschutzrichtlinie bezeichnet. Das von Schweden gegründete Unternehmen hat seinen Firmensitz in Luxemburg; die Holding Spotify Technologies verbuchte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,08 Milliarden Euro.

Der Streamingdienst macht schon seit seiner Gründung Gewinn. Er ist in 58 Ländern vertreten und hat nach eigenen Angaben mehr als 75 Millionen Kunden. Mehr als 20 Millionen zahlen demnach eine monatliche Gebühr, die anderen nutzen das werbefinanzierte Angebot von Spotify. Seit einigen Wochen hat die Firma neue Konkurrenz: Auch der US-Technologieriese Apple bietet mit Apple Music nun einen Musik-Streamingdienst an. Dieser ist kostenpflichtig und in mehr als hundert Ländern verfügbar.

afp

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