Wohnplus investiert zwei Millionen Euro

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Wohnplus-Geschäftsführer Shahab Banki im neuen Abhollager in Wolfsbach. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Am Ende ging alles ganz schnell. Binnen weniger Monate hat der Möbelhändler Wohnplus sein neues Abhollager in Wolfsbach hochgezogen. Eine Millioneninvestition, bei der die Stadt eine nicht unwichtige Rolle gespielt hat.

 
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Vor rund einem Jahr hatte Shahab Banki plötzlich ein Problem. Der Mietvertrag für das Abhollager nahe der Bayreuther Wohnplus-Filiale in der Ludwig-Thoma-Straße wurde nicht verlängert. Damit wusste der Gründer und geschäftsführende Gesellschafter des Unternehmens, das insgesamt acht Standorte vor allem in Bayern hat: Innerhalb eines Jahres muss Ersatz her. Und das gestaltete sich schwieriger als gedacht, sagt Banki. Ein anderes passendes Objekt in der Nähe mieten? Nichts zu finden. Ebensowenig ein baureifes Grundstück. Und der kühne Plan, die Parkplätze vor dem Gebäude zu überbauen? Wäre technisch gegangen, hätte aber inklusive Planung, Genehmigung und Umsetzung zu lange gedauert.

800 Tonnen Möbel bewegt

"In meiner Not habe ich direkten Kontakt zur Oberbürgermeisterin aufgenommen", sagt Banki - und er bekam ein Angebot. Die Stadt schlug vor, zwei kleinere Grundstücke im Gewerbegebiet Wolfsbach zusammenzulegen und so die benötigte Fläche zu schaffen. Baubeginn war im Januar, jetzt ging das neue Lager mit gut 2500 Quadratmetern Nutzfläche in Betrieb. Letzte Arbeiten sollen spätestens bis Monatsende erledigt sein. "So konnten wir genau nach unseren Vorstellungen bauen, etwa eine überdachte Abholrampe einplanen. Und wir hatten auch Glück, dass das Wetter auf unserer Seite war", sagt Banki, der insgesamt zwei Millionen Euro in den Neubau investiert hat - "ohne Ware". Die wurde über das Osterwochenende vom alten an den neuen Standort gebracht: "800 Tonnen Möbel wurden da bewegt."

85 Prozent des Sortiments vorrätig

Was seinen Grund auch im Geschäftsmodell hat. "Unsere Kunden sind sehr preisorientiert. Und sie wollen die gekauften Möbel möglichst gleich mit nach Hause nehmen", sagt Banki, der persische Wurzeln hat. 85 Prozent des Sortiments seien deshalb im Lager vorrätig. Beim Rest handle es sich unter anderem um Küchen, die erst nach der Planung beim Hersteller bestellt werden.

Weitere Standorte möglich

Das neue Lager ist nicht die einzige aktuelle Investition von Wohnplus. Derzeit entsteht in Marktredwitz ein neuer Standort. Und es könnten weitere hinzukommen, sagt Banki: "Aber nur in Bayern oder vielleicht in Südthüringen und Südsachsen." Zwei Autostunden rund um die Zentrale in Bayreuth sind dabei für ihn das Maß: "Damit das für unsere Logistik passt." Wobei der Unternehmenschef nach möglichen Standorten im klein- und mittelstädtischen Bereich Ausschau hält: "Da funktioniert unser Konzept am besten."

Das Unternehmen

Wohnplus wurde 1991 als Möbelhändler für eine sehr preisorientierte Kundschaft mit vor allem unterem bis mittlerem Einkommen von Shahab Banki mit einer kleinen Filiale in Amberg gegründet. Heute hat das Unternehmen acht Standorte: Bayreuth, das auch als Zentrale fungiert, sowie Bindlach, Deggendorf, Neutraubling, Eggenfelden, Lauf, Ansbach und Plauen. Größte Filiale ist Neutraubling mit 13.000 Quadratmetern, Bayreuth hat gut 5400 Quadratmeter Nutzfläche. Den Gesamtumsatz des Unternehmens beziffert geschäftsführender Gesellschafter Banki mit einem "nennenswerten zweistelligen Millionenumsatz". 120 Mitarbeiter sind direkt bei Wohnplus angestellt, davon gut 30 in Bayreuth. Hinzu kommen gut 30 bei Subunternehmen wie Speditionen und Montageteams.

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