Wofür Heinersreuth 2016 Geld braucht

Von Thorsten Gütling
Steht vormittags leer und wird nachmittags auf Kosten der Gemeinde von Vereinen genutzt: Die Mehrzweckhalle Altenplos ist seit Jahren ein Sorgenkind der Gemeinde Heinersreuth. Foto: Karl Heinz Lammel Foto: red

In Heinersreuth wird um den Haushalt gefeilscht. Die SPD-Fraktion verzichtet auf eine sofortige Sanierung der maroden Turnhalle, im Gegenzug muss Bürgermeisterin Simone Kirschner (CSU) ein Entwicklungskonzept hintanstellen, das sie gerne verwirklicht wüsste. Die Haushaltslage ist angespannt. Dank einiger Sorgenkinder.

 
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Die Kinderbetreuung kostet Heinersreuth Hunderttausende. Unter anderem deshalb hat die Gemeinde Heinersreuth in diesem Jahr kein Geld übrig. Nicht für die Sanierung der maroden Turnhalle, nicht für einen Waschplatz für die Feuerwehr und auch nicht für ein Konzept zur Entwicklung der Gemeinde. Und dann sind da noch zwei weitere Sorgenkinder: das Wassernetz und die Mehrzweckhalle.

Sorgenkind Mehrzweckhalle

Der Heinersreuther Schuldenberg soll kleiner werden. Schon in den vergangenen drei Jahren wurden rund eine Million Euro des jetzt 3,8 Millionen Euro großen Berges abgebaut. Weitere 60.000 Euro sollen in diesem Jahr abgebaut werden. Die Pro-Kopfverschuldung beträgt in Heinersreuth damit rund 1000 Euro und somit deutlich weniger als im Landkreisdurchschnitt (1600 Euro). Der Schuldenstand ist allerdings geschönt. Denn die Schulden eines der größten Sorgenkinder der Gemeinde, der Mehrzweckhalle Altenplos, sind darin nicht enthalten. Über Umwege haftet die Gemeinde auch für die Defizite, die die Halle verursacht. In den vergangenen acht Jahren waren das über 1,2 Millionen Euro. Tatsächlich ist die Gemeinde also derzeit mit rund fünf Millionen Euro verschuldet. Der Grund für das Defizit: Die Halle ist mit einer Ausnahme nur an den Nachmittagen und Abenden belegt. Und in den meisten Fällen, zum Beispiel beim SC Altenplos, der die Halle mehr nutzt als jeder andere Verein, übernimmt die Gemeinde die Kosten für die Hallenmiete. Insgesamt konnte so im vergangenen Jahr nur ein Drittel der Betriebskosten gedeckt werden. Auch in diesem Jahr wird wieder ein Defizit von rund 100.000 Euro erwartet.

Sorgenkind Wasser

In den vergangenen Jahren hat Heinersreuth bei der Wasserversorgung draufgezahlt. 2015 rund 50.000 Euro. Weil Keime im Trinkwasser von Altenplos gefunden wurden. Die Rohre mussten gereinigt, Wasserproben genommen und Trinkwasser zugekauft werden. Jetzt soll die Heinersreuther Wasserversorgung wieder kostendeckend werden. Aber dafür muss die Gemeinde erst einmal tief in die Tasche greifen. Ein Großteil des Wassernetzes soll in den nächsten Jahren erneuert werden. In diesem Jahr will der Gemeinderat dafür 236.000 Euro bereitstellen. Davon alleine 100.000 Euro für Altenplos, wenn dort die Ortsdurchfahrt saniert wird. Weitere 111.000 Euro sollen im nächsten Jahr in das Wassernetz investiert werden.

Info: Baubeginn für die Lärmsanierung der B85 bei Altenplos soll übrigens am 27. Juni sein. In den letzten drei Wochen der Sommerferien wird es dann vermutlich zu einer Vollsperrung der Straße kommen. Am 19. August soll der Verkehr wieder wie gewohnt fließen können.

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