Wer mit offenen Augen durch die Kulmbacher Innenstadt läuft, der kann sie nicht übersehen. Selbst in allerbester Lage, zum Beispiel in der Fußgängerzone, stehen Geschäfte leer. Das ist nicht gut fürs Einkaufserlebnis. Wenn ein Geschäft geschlossen ist, muten Schaufenster wie „schwarze Löcher“ an. Kein Licht, nichts zu sehen. Und mit der Zeit werden dann auch noch die Scheiben zu wahren Staubfängern. Das soll jetzt, soweit die Eigentümer der leer stehenden Geschäftsräume mitmachen, anders werden. Und es bleibt nicht bei Forderungen, die an wen auch immer gestellt werden. Die Händler von „Unser Kulmbach“, die Aktiven von „Liebenswertes Kulmbach“ und die städtischen Wirtschaftsförderer packen an. Sie haben Eigentümer kontaktiert und von der guten Idee überzeugt. Sie haben Fotografen, Künstler und Heimatforscher ins Boot geholt, um sehenswerte und informative Ausstellungsgegenstände zu erhalten, mit denen die leeren Schaufenster ansprechend dekoriert werden. Nicht zuletzt krempeln die Macher nun auch noch die Ärmel hoch und wienern die angestaubten Scheiben auf Hochglanz, damit es auch wirklich eine Freude wird, an diesen Fenstern stehen zu bleiben und zu genießen, was dort zu sehen ist. Wenn alle zusammenhelfen, kann man etwas bewirken. Und Christine Friedlein, Vorsitzende der Händlervereinigung, hat Recht, wenn sie für dieses Projekt auch an die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger appelliert. Alle, die Kulmbach weiterhin als attraktive Einkaufsstadt erleben wollen, sollten wissen, dass das nur funktionieren kann, wenn man dort auch einkaufen geht. Ohne genügend Umsatz kann sich ein Geschäft nicht auf Dauer halten. Online shoppen und dann meckern, dass immer mehr Geschäfte dichtmachen, das steht in einem krassen Widerspruch. Ein florierender Handel braucht attraktive Waren und ein attraktives Umfeld. Er braucht aber auch Kunden, die nicht nur zum Schauen kommen, sondern kaufen.