Legalisierungsdebatte Wo ist der Konsum von Cannabis legal?

Ingmar Volkmann,

In Deutschland wird derzeit um die Legalisierung von Cannabis gestritten. Zwei andere Länder sind da schon weiter. Ein Drittes könnte bald hinzukommen.

 
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Wo ist Cannabis legal? Ein Hindu raucht im Hof des Pashupatinath-Tempels während des Shivratri-Festes in Nepal Cannabis. Foto: dpa/Niranjan Shrestha

In Deutschland wird derzeit heftig um die Legalisierung von Cannabis gestritten. Während FDP und Grüne für einen „Verkauf in lizenzierten Fachgeschäften“ plädieren und sich die SPD für eine „regulierte Abgabe“ an Erwachsene in Modellprojekten ausspricht, warnen Juristen und Mediziner vor einer Legalisierung.

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Andere Länder sind da schon weiter. In Uruguay kann man Marihuana legal in der Apotheke kaufen. Lange Zeit galt das Land in Südamerika als einziges der Welt, das Cannabis legalisiert und den Anbau und Verkauf geregelt hat. 2013 hatte die Regierung ein entsprechendes Gesetz verabschiedet.

Kanada hat Cannabis 2018 legalisiert

2018 folgte Kanada. Als zweiter Staat weltweit legalisierte das Land in Nordamerika den „Anbau, Verkauf und Gebrauch von Cannabis“, wie es auf dem Statistik-Portal Statista heißt. Laut Statista dürfen Erwachsene in Kanada bis zu 30 Gramm Marihuana kaufen, bei sich tragen und konsumieren.

Als drittes Land könnte nun Mexiko hinzukommen. Der Oberste Gerichtshof des mittelamerikanischen Landes hat das gesetzliche Verbot des Konsums von Cannabis vor wenigen Monaten für verfassungswidrig erklärt. Fünf entsprechende Passagen im allgemeinen Gesundheitsgesetz des Landes seien unzulässig, entschieden die Richter Ende Juni.

Liberale Drogenpolitik in den Niederlanden

Das Konsumieren von Cannabis-Produkten wie Marihuana ist in Mexiko damit allerdings nicht allgemein freigegeben. Stattdessen müssen Genehmigungen bei der staatlichen Kommission zum Schutz vor Gesundheitsrisiken (Cofepris) eingeholt werden. Der Handel mit den Drogen bleibt zudem verboten. 2015 hatten die Richter den Anbau für den Eigenbedarf für legal erklärt.

Als Argument für eine Legalisierung von Cannabis führen die genannten Länder an, dass man den Konsum sicherer machen und den Markt aus den Händen des organisierten Verbrechens nehmen wolle. Dass dieses Vorhaben nicht immer funktioniert, zeigt ein Blick in die Niederlande: Dort vollzieht sich gerade eine Kehrtwende in der Drogenpolitik.

250 Millionen Kiffer weltweit

In den Niederlanden sind alle Arten von Drogen verboten. Unter sehr strengen Voraussetzungen ist das Rauchen von Cannabis in sogenannten Coffeeshops aber erlaubt. Weil das Land als Hersteller und Vertreiber von Cannabis und synthetischen Drogen in Verruf geraten ist, steht die liberale Drogenpolitik in der Kritik

Laut dem Statistik-Portal Statista haben 2019 über 250 Millionen Menschen weltweit Cannabis konsumiert, die meisten davon, fast 100 Millionen Menschen, in Asien. In Europa waren es im selben Jahr etwas mehr als 30 Millionen Menschen.

Lauterbach und Özdemir für Legalisierung

In Deutschland hat sich zuletzt der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach dafür ausgesprochen, in einem möglichen Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP eine Legalisierung von Cannabis festzuschreiben. In einem Interview mit der „Rheinischen Post“ plädierte er dafür, eine kontrollierte Abgabe an Erwachsene zu erlauben, um dem Handel von mit Heroin versetztem Cannabis einen Riegel vorzuschieben.

Auch der Stuttgarter Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir (Grüne) hatte sich zuletzt auf seinem Instagram-Kanal für eine Legalisierung ausgesprochen. Begründung: „Weil dem Dealer an der Ecke Jugendschutz egal ist und man nie weiß, was am Ende wirklich in der Tüte ist.“