Näher an der Führung als Lewandowski war Piotr Zielinski, der frei stehend aus elf Metern wuchtig, aber zu zentral auf Frankreichs Kapitän Lloris zielte. Den Nachschuss konnte auch der Wolfsburger Jakub Kaminski nicht ins Tor setzen (38.). Kapitän Lloris zeigte in seinem 142. Länderspiel - so viele wie Lilian Thuram - aber auch ein, zwei Wackler, entschuldigte sich etwa nach einem schlampigen Zuspiel.
Szczesny oft im Fokus
Die verpasste Führung wurde wenig später durch Giroud bestraft. Der 36-Jährige, der nach der Verletzung von Ballon d’Or-Gewinner Karim Benzami zur unumstrittenen Nummer 1 im Sturmzentrum aufgestiegen ist, atmete danach erleichtert auf. Zuvor hatte er nämlich eine Riesenchance vergeben. Nach einem Querpass von Ousmane Dembélé kam Giroud nicht mehr richtig an den Ball und verfehlte dort das 1:0. Besser lief es kurz vor der Pause: Nach der perfekten Vorarbeit von Mbappé ließ er Polens in diesem Turnier so starken Rückhalt Wojciech Szczesny keine Chance. Der Juve-Schlussmann stand oft im Fokus, parierte etwa stark nach einem Freistoß von Antoine Griezmann (48.).
Der französischen Finesse setzte der zweimalige WM-Dritte Polen nach einer Anfangsphase fast ohne Atempause mehr Mut und vor allem Zweikampfstärke dagegen. In den intensiven Duellen testeten sie wiederholt aus, wo die Grenze zwischen Foul und Noch-nicht-Foul lag. Exemplarisch dafür war der Trikotzupfer von Przemyslaw Frankowski, der das Top-Tempo von 35 Km/h abbremste - einen Freistoß bekam Mbappé zur eigenen Verwunderung dafür nicht.