Ob nun auf den Fanmeilen in Doha oder in der Stadt – deutsche Fans sieht man kaum. Etwa 8000 Deutschlandunterstützer waren bei der 1:2-Pleite gegen Japan im Stadion. Darunter Max Schröder aus Freiburg und Oliver Speer aus Aalen. Sie tragen Trikots, halten schwarz-rot-goldene Fahnen in den Händen. „Wir fühlen uns wohl hier, alles gut“, sagte Schröder. Sie haben Tickets nur für dieses Spiel ergattert. Fünf Tage dauert der Trip nach Katar inklusive Ab- und Abreise. Als die Deutschen gegen Spanien kicken, sind die beiden schon wieder zu Hause.
Die Stimmung? Zurückhaltend
Die Stimmung in den Stadien in Katar sei anders als in Deutschland. Zurückhaltender. Ob das an den alkoholfreien Zonen liegt, dem Bierverbot? „Keine Ahnung“, sagt Oliver Speer. „Wir vermissen das Bier nicht. Ich akzeptiere, dass wir uns hier in einem anderen Kulturkreis befinden.“ Auf ihre Reise ins Emirat haben sie sich gefreut. Obwohl auch sie der WM kritisch gegenüberstehen. „Aber so schlimm, wie es in Deutschland gemacht wird, ist es hier nicht.“
Das sieht auch Manfred Fleger so, ein sogenannter Groundhopper aus Donauwörth. Leuten wie ihm geht es darum, in möglichst vielen Stadien bei Spielen dabeizusein. Er hat Tickets für insgesamt 15 Spiele erworben, etwa für Brasilien gegen Serben im Lusail Stadion. Fleger trägt ein Shirt mit VfB-Stuttgart-Emblem. „Der VfB ist mein Verein. Den Fußball liebe ich aber generell“, sagt der 56-Jährige und lächelt. Ein kühles Bierchen zum Spiel fehlt auch ihm nicht. „Das tangiert mich überhaupt nicht“, sagt Fleger: „Ich trinke kein Bier.“