Wirtschaftsempfang der Stadt Bayreuth Netzwerken fast wie vor der Pandemie

Irgendwann muss man auch wieder anfangen, ins normale Leben zurückzufinden. Das war der Tenor beim Wirtschaftsempfang der Stadt am Samstag in der Kinolandschaft Franz & Gloria. Rund 70 Gäste waren der Einladung ins Dachgeschoss des Cineplex gefolgt und knüpften Kontakte fast wie vor der Pandemie.

 
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Die Stimmung war entspannt, viele Gespräche wurden geführt. Schließlich hatten sich viele Bayreuther Unternehmensvertreter schon länger nicht mehr gesehen. Es hatte fast etwas von einem Klassentreffen, bei dem mit zunehmender Dauer auch die eine oder andere Maske fiel. Plaudern zunächst bei einem Kaffee oder einem Frühschoppen-Weizenbier, später dann bei leichten Salaten im Glas oder einem Teller Suppe.

„Neujahrsansprache“ des OB

Dazwischen Reden von Oberbürgermeister Thomas Ebersberger sowie Cineplex-Chef und Co-Gastgeber Michael Thomas. Letzterer erntete Schmunzeln für seine Ankündigung, er werde seine Rede etwas abkürzen, nachdem Ebersberger so lange gesprochen habe: „Das hat mich an eine Neujahrsansprache erinnert.“

Und der Oberbürgermeister hatte tatsächlich einiges loszuwerden, betonte aber zunächst, dass der Empfang auch ein Dank an die Unternehmen in der Stadt sei, die investierten und Menschen beschäftigten. Aktuell 48.000 sozialversicherungspflichtig Jobs – das sei trotz aller zurückliegenden und derzeitigen Schwierigkeiten ein Rekord.

Auf Gewerbesteuer angewiesen

Zugleich werde von der Wirtschaft weiter investiert. Medi, Maisel oder Hertel Kartonagen seien nur drei jüngere von vielen Beispielen. Auf die Gewerbesteuer solch erfolgreicher Unternehmen sei man dringend angewiesen, so der Oberbürgermeister, denn man habe viel vor in Bayreuth. Und das müsse bezahlt werden.

Etwa beim abschnittsweisen Neubau der Gewerblichen Berufsschule, der die Stadt in den kommenden Jahren einen Eigenanteil von rund 100 Millionen Euro kosten werde. Aber auch in Sport oder Kultur werde investiert, denn auch diese sogenannten weichen Faktoren seien sowohl für die Bürger als auch die Wirtschaft wichtig.

Dann ging Ebersberger auf Themen ein, bei denen er und die Stadt zuletzt auch in der Kritik standen. Beim Klimawandel brauche es globale Lösungen, die Möglichkeiten der Stadt seien begrenzt. Sie schaffe zum Beispiel die Möglichkeiten für neuen Wohnraum, um so die Zahl der Berufspendler zu verringern.

Thema Lohengrin-Therme

Dann die geplanten Investitionen im Umfeld der Lohengrin-Therme. Hier versuche man seit mindestens 20 Jahren eine Weiterentwicklung. „Das ist nichts Neues.“ Er sei sicher, so Ebersberger, dass das hochwertige Hotel und die geplanten Chalets ein zahlungskräftiges Klientel anziehen werde, was auch der Innenstadt zugutekomme.

Ebersberger erwähnte den Medizin-Campus am Klinikum als enorm wichtig für die Stadt. Gleiches gelte für die Uni, aus der heraus Ausgründungen zunehmend für neue Arbeitsplätze sorgen könnten. In dem Zusammenhang erneuerte er seine Forderung an den Landkreis, sich an den Kosten für das geplante Regionales Innovations- und Gründerzentrum (RIZ) zu beteiligen.

Apropos Geld: Am Ende konnten sich die Gäste in den Luxus-Vorführräumen des Glanz & Gloria noch den Film „Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt“ anschauen. „Den haben wir nicht bezahlt, aber er bringt Bayreuth sehr positiv rüber“, sagte Ebersberger, und: „Alles was uns nichts kostet, uns aber was bringt, ist gut.“

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