Windkraftgegner können den Hollfelder Stadtrat nicht umstimmen – Hitzige Diskussion und viele Besucher Windkraft: Ja zur Vorrangfläche Krögelstein

Von Moritz Kircher
Stromtrasse und Windkraft: In Hollfeld gibt es derzeit einiges zu diskutieren. Foto: red

Es wird kleiner, aber es bleibt dabei: Der Hollfelder Stadtrat entschied am Dienstagabend, am Vorranggebiet für Windkraft in Krögelstein festzuhalten. Einige Räte hatten das Gebiet ganz aus dem Regionalplan streichen wollen. Zahlreiche Bürger aus Krögelstein waren zur Sitzung gekommen und füllten den Ratssaal bis auf den letzten Platz.

 
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Bürgermeisterin Karin Barwisch (Bürgerforum) hatte gleich zu Beginn der Sitzung alle Hände voll zu tun, die Emotionen unter Kontrolle zu bringen. Ein Sprecher der Krögelsteiner verlas eine Erklärung, in der die Streichung des Vorranggebietes gefordert wird. Die Bürger applaudierten, was Barwisch sofort unterband. „Wir müssen uns hier an die Tagesordnung halten. Das hier ist keine Bürgerversammlung.“

Der Stadtrat hat die Chance, bis zum 25. November zur Änderung des Regionalplans Stellung zu nehmen. Diese sieht vor, die Vorrangfläche für Windkraft bei Krögelstein etwas zu verkleinern. Dieser Planänderung erteilte der Rat mit 16:2 Stimmen seinen Segen. Auf Stellungnahme wurde verzichtet. Doch zuvor hatten sich einzelne Ratsmitglieder dafür ausgesprochen, das Vorranggebiet komplett aus dem Regionalplan herauszunehmen.

Bürgermeisterin Karin Barwisch sprach sich entschieden dagegen aus, zu versuchen, noch einmal grundsätzlich am Regionalplan zu rütteln. „Wir können nicht jahrelang daran arbeiten und dann umfallen“, sagte sie. „Erst wollen alle die Energiewende und jetzt sind wir die Buhmänner.“ Sie sei zwar als Krögelsteinerin selbst betroffen. „Aber ich werde meine Meinung beibehalten.“

Seine Meinung grundlegend geändert hatte Gerd Krasser (Wahlgemeinschaft Hollfeld-Land). In der Vergangenheit sei davon die Rede gewesen, dass die Wertschöpfung der Windkraftanlagen in der Region bleiben solle. „Ich sehe aber die Gefahr, dass die Wirtschaftlichkeit einer Bürgeranlage nicht gegeben ist“, begründete Krasser seinen Sinneswandel. „Windenergie ist eine gute Sache, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.“ Er will in Erfahrung gebracht haben, dass auf der Vorrangfläche lediglich durchschnittliche Windgeschwindigkeiten von 4,5 bis 5,4 Metern pro Sekunde herrschten. Der wirtschaftliche Betrieb sei aber erst ab 5,8 Metern pro Sekunde möglich. Zudem dürfe nicht außer Acht gelassen werden, dass sich in einer Unterschriftenaktion der Bürgerinitiative Jurapark 56 Prozent der Krögelsteiner gegen die Vorrangfläche und gegen die Windräder ausgesprochen hätten.

Das Engagement der Bürgerinitiative nahm Roland Schmidt (Grüne) ins Visier. „Es ist traurig, wenn sich die Bevölkerung instrumentalisieren lässt, nur weil einer daher kommt und Unterschriften sammelt“, sagte Schmidt.

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