Wie zugkräftig ist das neue Spektakel? Premiere von „Rockavaria“

Von Britta Schultejans
Der Sänger und Gitarrist Gene Simmons von Kiss beim Musikfestival "Rockavaria" in München. Foto: dpa Foto: red

München hat ein neues Festival - rund 15 Jahre nach dem Umzug von „Rock im Park“ nach Nürnberg. Aber kann sich „Rockavaria“ halten?

 
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Die Veranstalter des neuen Münchner Festivals „Rockavaria“ freuen sich über rund 49 000 Besucher pro Tag und insgesamt 120 000 Liter verkauftes Bier. Das Rock-Spektakel, das von Freitag bis Sonntag im Olympiapark stattfand, soll im kommenden Jahr fortgesetzt werden. „Wir kommen in jedem Fall nächstes Jahr wieder“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Konzertveranstalters DEAG, Peter Schwenkow, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.

„Rockavaria“ soll auch 2016 am letzten Mai-Wochenende im Münchner Olympiapark stattfinden und voraussichtlich wieder drei Tage dauern. „Wir haben gezeigt, dass das Gelände total festivaltauglich ist“, sagte Schwenkow. „Wir haben mit „Rockavaria“ München wieder auf die Festival-Landkarte gebracht.“

Mit Camping-Verbot

Es war ein Rock-Festival mit Camping-Verbot. Nach Konzerten von Bands wie Muse, The Hives, Incubus, Limp Bizkit, Faith No More oder Airbourne ging es für die Rockfans nicht zum Weiterfeiern auf den Zeltplatz - sondern direkt in die U-Bahn. Die ganz große, ausgelassene Party auf dem Gelände blieb zwar aus, dafür gab es bei überwiegend deutlich besserem Wetter als erwartet sehr entspannte Stimmung, gute Musik und bombastische Bühnenshows.

Fans feierten die Urgesteine von Kiss

Tausende feierten am Samstagabend die Urgesteine von Kiss und ihr - im wahrsten Sinne des Wortes - Rock-Feuerwerk. Es knallte und brannte auf der Bühne; es gab Konfetti, Luftschlangen und einen Gene Simmons, der sich unter das Bühnendach katapultieren ließ. Dazu gab es Klassiker wie „Rock 'n' Roll All Night“ und „I Was Made For Lovin' You“.

Die gigantische Show tröstete die meisten Fans auch darüber hinweg, dass die Band nur anderthalb Stunden lang auf der Bühne stand - eine halbe Stunde kürzer als angekündigt. 

Einige Fans ärgerten sich allerdings darüber, dass sie nach dem Kiss-Konzert nicht mehr in die Olympiahalle wechseln konnten, wo die Metal-Band Airbourne auftrat. Die Halle war - wie schon bei Limp Bizkit am Abend zuvor - wegen Überfüllung geschlossen.

Leere Plätze auf den Rängen

Die ersten Headliner am Freitagabend, Muse, hielten die Menge im Olympiastadion trotz Regens mit guter Musik, Konfettiregen, Luftschlangen und überdimensionalen Gummibällen bei Laune. Vor allem in der Arena wurden die Musiker begeistert gefeiert. Auf den Rängen blieben allerdings mehr als nur ein paar Plätze leer.

Zum Abschluss am Sonntagabend: Metallica

Mehr als 60 Bands standen bis zum Sonntagabend auf den insgesamt drei Bühnen im Olympiastadion, der Olympiahalle und am Olympiasee. Großes Highlight zum Abschluss am Sonntagabend: Metallica.

Die DEAG hatte das Festival gemeinsam mit „Rock im Revier“ in der Veltins-Arena auf Schalke und „Rock in Vienna“ in Wien ins Leben gerufen. Auch für „Rock im Revier“ ist eine Fortsetzung geplant. Dort zählte die DEAG rund 43 000 Besucher. Der Vorverkauf für Wien, wo das Festival in der kommenden Woche über die Bühne gehen soll, läuft nach Angaben Schwenkows „extrem gut“.

Ursprünglich sollten die Rock-Spektakel in München und auf Schalke zeitgleich mit den Klassikern „Rock am Ring“ und „Rock im Park“ laufen, die ein Wochenende später auf dem Eifel-Flugplatz Mendig (erstmals nicht mehr am Nürburgring) und auf dem Nürnberger Zeppelinfeld stattfinden. „Rock im Park“ fand einst, in seinen Anfangsjahren, auch im Olympiapark statt.

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