Weniger als 100.000 Taliban-Kämpfer
Von dort aus führten sie in den Folgejahren einen Terrorkrieg gegen die neue Islamische Republik Afghanistan und die internationalen ISAF-Truppen. Dabei kam es auch immer wieder zu Anschlägen und Massakern gegen die Zivilbevölkerung. Insgesamt starben bis 2020 Zehntausende afghanische Soldaten und Zivilisten, weshalb der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag eine Untersuchung wegen Kriegsverbrechen eingeleitet hat.
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Gleichzeitig setzten die Taliban auch auf Verhandlungen und schlossen 2020 einen „Friedensvertrag“ mit den USA. Dieser erwies sich nach Abzug der westlichen Truppen als Farce. In kurzer Zeit nahmen die Islamisten erneut den größten Teil Afghanistans ein, nun auch die Hauptstadt Kabul. Wie viele Taliban es gibt, ist schwer zu sagen. Nach Schätzungen befehligt ihr Anführer Hibatullah Achundsada (60) aber deutlich weniger als 100.000 Kämpfer. Gemäß Beobachtungen des UN-Sicherheitsrates verfügte die radikalislamische Miliz im vergangenen Jahr über eine Truppenstärke von 55.000 bis 85.000 Kämpfern.