Berlin - In der Bundesdeutschen Politik hat eine Debatte begonnen, ob Arbeitgeber künftig ihre Beschäftigen befragen dürfen, ob sie gegen Covid-19 geimpft sind oder nicht. Ausgangspunkt war eine Äußerung von  Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in  der ARD-Sendung "Hart aber fair". Er  sei gerade „hin- und hergerissen“, ob man das Gesetz ändern solle, damit Arbeitgeber zumindest für die nächsten sechs Monate nach dem Impfstatus der Beschäftigten fragen dürften, sagte Spahn. Der CDU-Politiker argumentierte: „Wenn alle im Großraumbüro geimpft sind, kann ich damit anders umgehen, als wenn da 50 Prozent nicht geimpft sind.“ Ähnlich sieht das der SPD-Gesundheitspolitiker Lauterbach. Aus epidemiologischer Sicht sei eine solche Maßnahme richtig, wenn sie mit dem Datenschutz vereinbar sei, sagte Lauterbach im „Deutschlandfunk“. Wesentlich skeptischer äußerte sich dessen Parteikollege und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. 
 

Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) stellt sich uneingeschränkt hinter ein solches Fragerecht. „Wir benötigen eine Rückkehr zur Normalität in den Betrieben. Dazu ist es notwendig, den Impf-oder Genesenenstatus erfragen zu dürfen. Nur so können Betriebe sinnvolle Hygienekonzepte sowie die erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit der Belegschaft festlegen“, sagt deren Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Es könne auch nicht sein, dass die Arbeitgeber nach dem 11. Oktober über das Ende des kostenlosten Bürgertests hinaus, solche Testmöglichkeiten in ihren Betrieben finanzieren sollten. Die bayerische Wirtschaft wende sich auch gegen die geplante Einführung eines Anspruchs auf bezahlte Freistellung zur Wahrnehmung des Impftermins.