Wie umgehen mit Dürre Landwirte im Klimastress

Auch eine Mulchschicht hilft mit, Feuchtigkeit im Boden zu binden, das wurde beim Aktionstag „Klimaangepasste Landwirtschaft“ deutlich. Foto: red/red

Der Trockenheit begegnen und klug wirtschaften. Diesen Herausforderungen müssen sich Landwirte stellen.

 
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Wie kann die Landwirtschaft auf veränderte Klimabedingungen reagieren? Der Klimawandel stellt die Landwirtschaft vor große Herausforderungen. Rund 300 Landwirtinnen und Landwirte befassten sich in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten des Bezirks beim Aktionstag „Klimaangepasste Landwirtschaft“ intensiv damit.

„Vier der letzten fünf Jahre in Oberfranken waren ausgeprägte Trockenjahre, aber es gibt durchaus Möglichkeiten, auf die Trockenheit zu reagieren, zum Beispiel mit angepasster Technik oder mit Verfahren, die die Wasserspeicherfähigkeit der Böden erhöhen“, so Bezirkstagspräsident Henry Schramm beim Besuch des Aktionstages. „Wir möchten mit unseren Landwirtschaftlichen Lehranstalten Impulsgeber sein und Lösungswege aufzeigen.“

Verteilung durcheinander geraten

Um die aktuelle Lage genau zu analysieren, warf Professor Christoph Thomas von der Universität Bayreuth einen Blick auf das Klima und dessen Entwicklung in Oberfranken. Dabei wurde deutlich, dass sich die Niederschläge in der Jahressumme nicht wesentlich verändert haben, nur die Verteilung sei „komplett durcheinander geraten“. Es gebe einerseits mehr Dürreperioden – andererseits mehr Starkregenereignisse. „Zudem braucht es für eine Dürre auch keinen ausbleibenden Regen“, so der Wissenschaftler. „Allein steigende Durchschnittstemperaturen reichen zur Steigerung der Verdunstung.“

Wasserspeichervermögen erhöhen

Die Landwirte in Oberfranken werden in Zukunft mit trockeneren Böden umgehen müssen. Florian Ebertseder von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft erläuterte den Einfluss der Bewirtschaftungsweise auf den Boden als Basis für Pflanzenbau und Bodenleben. Zudem zeigte er die Bedeutung von Zwischenfrüchten auf. Sebastian Thiem, Leiter der Landwirtschaftlichen Lehranstalten: „Ziel bei großer Trockenheit ist immer, das Wasserspeichervermögen des Bodens zu erhöhen, etwa mit Hilfe flachschneidender Bodenbearbeitungsgeräte. Damit wird der untere Boden bis zur Aussaat in Ruhe gelassen.“ Eine Mulchschicht, die bei Zwischenfruchtanbau auf dem Boden liegen gelassen würde, könne die Feuchtigkeit erhöhen. Thiem gab zudem Tipps, wie die Landwirte bestehende Technik im Betrieb an die neuen Herausforderungen anpassen könnten.

Ein weiteres wichtiges Thema des Aktionstages war die Pflanzenzüchtung, die in Zukunft auch einen stärkeren Fokus auf die Trockentoleranz der Pflanzen legen sollte. Referent Peter Doleschel von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft warf in seinem Vortrag einen Blick auf den aktuellen Stand der Züchtungsmethoden und die Grenzen der Pflanzenzucht.

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