Man muss sich mal vorstellen, was 2016 alles in Bayreuth stattfinden wird. Haus Wahnfried wird dann wohl wieder eröffnet sein, Jonathan Meese wird im Festspielhaus den „Parsifal“ inszenieren. Und die Landesgartenschau wird die Menschen aus Nah und Fern anziehen, Zehntausende, Hunderttausende. Über 700 000 waren es bis kurz vor Torschluss in Deggendorf. Das Kulturprogramm wird für diese Besucher ein Bonus sein, ein Zuckerl, „aber im Mittelpunkt steht schon die Landesgartenschau“, sagt Sturm.
André Riedl wird sportliche Elemente beisteuern, vom Beachvolleyball bis hin zu neuen Trendsportarten wie dem Stand-up-Paddeln. Ronny Schuster ist fürs Kinder- und Jugendprogramm zuständig. Koordiniert wird das Angebot von Sturm, der das gesamte Gelände bespielt haben will, mit Gauklern und Straßenmusikern, aber auch mit Bühnenprogrammen am See. Theater, Musik von Rock über Jazz bis hin zur Klassik, vielleicht sogar Diskussionsrunden sieht er dort, auch die Kirchen sollen eingeladen werden – um die Bühne für Gottesdienste zu nutzen.
Es wird jeden Tag etwas stattfinden, zumindest dürfte das so sein, wenn man sich das Programm anderer Landesgartenschauen mit Hunderten und Aberhunderten Veranstaltungen anschaut, von der kommerziellen Vorführung eines Handwerkers bis hin zum hochklassigen Konzert. „Es wird aber mit Sicherheit nicht jeden Tag ein Highlight geben“, sagt Sturm, ein Großereignis, das den Etat belasten würde. Man müsse dann vor allem nach extra Geldgebern suchen. „Das hat in Deggendorf und Bamberg auch geklappt“, sagt der Kulturverantwortliche, „warum soll das hier nicht funktionieren.“
Festspielnacht am See
Geträumt wird vorerst noch viel im wüsten Land am Roten Main, eineinhalb Jahre, bevor die Saat langer Vorbereitung dann aufgeht. Ein Traum von Sturm persönlich: ein Ableger vom Grünen Hügel bei der Landesgartenschau. „Klar, mit der Wahnsinnsqualität wie bei der Siemens-Festspielnacht können wir uns das wohl nicht leisten“, sagt er. „Aber warum nicht Übertragungen in einem kleineren Maßstab, oder Aufzeichnungen klassischer Inszenierungen?“
Weniger Platz werden er und seine Mitarbeiter wohl dem Fußball gönnen. 2016 ist Europameisterschaft, Deutschland ist Favorit, aber wohl nicht im Bayreuther Auenland. „Wir machen ein Alternativprogramm, wie gesagt“, betont Sturm. „Da wird in Bayreuth selbst genügend stattfinden.“
INFO: Brainstorming für die Landesgartenschau – an folgenden Terminen: Schwerpunkt „Musik“ (außer Volksmusik): Donnerstag, 16. Oktober. „Heimat, Brauchtum, Tanz und Volksmusik“: Montag 20. Oktober; „Theater, Wort, Literatur und Film“: Montag 27. Oktober, „Kinder, Jugend und Familie“: Mittwoch 29. Oktober.