Wann es konkret losgeht mit dem Bau, das kann allerdings noch keiner sagen, erklärt Unisprecherin Anja-Maria Meister auf Nachfrage. „Jetzt kommen erst einmal die Planungen und die Gutachten. Wann die Bagger tatsächlich rollen werden, wissen wir noch noch nicht.“
Positiv äußerte sich auch Kulmbachs Oberbürgermeister Ingo Lehmann: „Der Verkauf der Flächen an den Freistaat Bayern ebnet den Weg für konkrete Planungen zum Bau eines Kulmbacher Campus. Ich bin allen Beteiligten ausgesprochen dankbar, dass dieser essenzielle Schritt in der Fortentwicklung des Universitätsstandortes Kulmbach nun über die Bühne gegangen ist. Unser Ziel ist es, dass die 7. Fakultät der Uni Bayreuth zu einem Erfolgsprojekt für den Lebensmittelstandort Kulmbach und die gesamte oberfränkische Region wird, und ich bin fest davon überzeugt, dass uns das gelingen wird. Mit vereinten Kräften von Seiten der Stadt, der Universität und des Freistaates werden wir auch die noch vor uns liegenden Herausforderungen gemeinsam meistern.“
An der 2019 eröffneten Fakultät „Life Science: Food, Nutrition and Health“ sind nach Ministeriumsangaben die drei bisher eingerichteten Studiengänge stark nachgefragt. Aktuell studieren demnach bereits mehr als 140 Studenten am Universitätsstandort Kulmbach, neun Professorinnen und Professoren haben ihre Arbeit dort aufgenommen. Im Endausbau soll die Fakultät bis zu 22 Professuren umfassen. Für bis zu 1000 Studierende sollen nach und nach zwei Bachelor- und fünf Master-Studiengänge angeboten werden.
Die neue Fakultät verbindet in Forschung und Lehre die naturwissenschaftlichen Zusammenhänge von Ernährung, Bewegung und Gesundheit mit relevanten ökonomischen, juristischen, soziologischen und Verhaltensfragen. Damit werden hier nicht wie üblich verwandte Fächer in einer Fakultät zusammengefasst, sondern eine Fakultät wird ausgehend von einem übergreifenden Forschungsthema interdisziplinär aufgestellt.
Kulmbach sei ein passgenauer Standort, informiert das Wissenschaftsministerium und verweist auf das Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, dem Max-Rubner-Institut. Vor Ort ist 2018 ein Nationales Referenzzentrum für die Echtheit und Integrität der Lebensmittelkette eingerichtet worden. Auf Landesebene sind dort das Kompetenzzentrum für Ernährung und seit 2018 die neu eingerichtete Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen angesiedelt. „Zusammen mit verschiedenen mittelständischen Unternehmen der Lebensmittelindustrie bietet sich damit ein geeignetes Umfeld für den Aufbau des Universitätsstandorts in Kulmbach“, urteilt das Wissenschaftsministerium. mbu/red