Wetterkunde Wann spricht man von Dauerregen?

Markus Brauer/
Regentropfen fallen während eines Schauers in eine Wassertonne. Foto: dpa/Robert Michael

„Raindrops Keep Fallin’ on My Head". Der Popsong, von Hal David und Burt Bacharach, 1969 für den legendären Westernfilm „Zwei Banditen“ geschrieben, passt wie die Faust aufs Auge zum diesjährigen Mai. Über Regen und in welchen vielfältigen Formen er auf die Erde fällt.

 
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Regen bezeichnet die häufigste Form flüssigen Niederschlags aus Wolken. Er besteht aus Wasser. Zunächst kondensiert der Wasserdampf. Wegen der Schwerkraft fallen die Wassertropfen auf die Erde.“ So definieren Meteorologen das Phänomen, welches den diesjährigen Mai übermäßig zu bestimmen scheint – Regen.

Dauerregen hat Dürre in Deutschland beendet

Der Winter 2023/2024 ist nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach einer der nassesten seit dem Jahr 1881 gewesen. Für die Böden, die nach mehreren Dürrejahren in Teilen des Deutschlands bis in tiefe Schichten ausgedörrt waren, bedeutet das eine Erholung.

Nach den sehr nassen Herbst- und Wintermonaten ist die lange, extreme Dürre in Deutschland vorbei, lautet das Fazit von Andreas Marx. „Die Dürre hat sich aufgelöst, das ist deutschlandweit eigentlich kein Problem mehr“, sagt der Leiter des Dürremonitors beim Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig.

Die hohe Niederschlagsmenge der vergangenen Monate hat etwas Gute: Die Grundwasserspeicher in Deutschland sind wieder ausreichend aufgefüllt. Foto: dpa/Martin Schutt

Seit 2018 hatten extrem trockene Böden bis in tiefere Schichten für gravierende Schäden vor allem im Wald und auch zunehmende Diskussionen über die Versorgungssicherheit beim Thema Wasser gesorgt.

Wann spricht man von Dauerregen?

Gefühlt herrscht im diesjährigen Mai noch Herbst oder Spätwinter. Im Schnitt gab und gibt es vielerorts in Deutschland zu wenig Sonne, es ist zu kühl und es regnet sehr viel. Man könnte geradezu von einem Dauerregen-Monat-Mai sprechen.

Der Mai Mai 2024 ist zu nass und kühl. Foto: dpa/Andreas Arnold

Bei Dauerregen handelt es sich nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) um ein „länger andauerndes Niederschlagsereignis mit überwiegend gleichmäßigen Regenraten“ im unteren einstelligen Bereich pro Stunde – also mit Raten von bis zu 5 Liter pro Quadratmeter.

Dauerregen im mehreren Stufen

Typischer Dauerregen in hiesigen Breiten betrifft meist ein größeres Gebiet. Die Meteorologen des DWD warnen vor Dauerregen in mehreren Stufen, wenn absehbar ist, dass bestimmte Schwellenwerte überschritten werden.

Spaziergänger mit Regenjacken sind am 23. Mai im Stadthafen von Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) unterwegs. Foto: dpa/Jens Büttner
  • Die höchste Stufe, Warnung Stufe 4, ist dann erreicht, wenn Regenmengen über 70 Liter pro Quadratmeter in 12 Stunden oder über 80 Liter je Quadratmeter in 24 Stunden oder über 90 Liter pro Quadratmeter binnen 48 Stunden zu erwarten sind.
  • Von Starkregen spricht man laut DWD bei großen Niederschlagsmengen binnen kurzer Zeit in einem kleineren Gebiet. Das wesentliche Merkmal dafür ist „die hohe Niederschlagsintensität“ – bei Starkregen fallen mehr als 5 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit.

Arten von Regen

  • Sprühregen: Diese Regenart bildet sich durch feine, in Wasserwolken schwebende Tröpfchen, die auf 0,5 Millimeter Durchmesser anwachsen. Dadurch werden sie für den Schwebevorgang zu schwer und nieseln gleichförmig und dicht zur Erde.
  • Landregen: Dieser entsteht, wenn wärmere Luft über kältere aufgleitet. Dieser gleichmäßige Dauerniederschlag hält sechs Stunden oder länger an. Der Tropfendurchmesser beträgt ein bis drei Millimeter.
  • Platzregen: Er wird oft von Gewittern begleitet. Der auch Wolkenbruch genannte plötzlich einsetzende, heftige Niederschlag mit großen Tropfen hält meist nur kurz an. Der umgangssprachliche Ausdruck Platzregen beschreibt das Geräusch der Tropfen beim Aufschlagen auf den Boden.
  • Starkregen: Bei Starkregen fallen pro Stunde je Quadratmeter mindestens 10 Millimeter Niederschlag oder mindestens 20 Millimeter in sechs Stunden. Die großen Wassermassen verursachen schnell Überschwemmungen und tragen häufig zur Bodenerosion bei.
  • Regenschauer: Sie entstehen durch starke vertikale Luftbewegungen. Die meist starken Niederschläge, die oft auch in ihrer Intensität schwanken, halten weniger als eine Stunde an und sind auf ein kleines Gebiet von höchstens zehn Quadratkilometer begrenzt.

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