Wettbewerb: Mit Biomasse zur Geschäftsidee

Von Moritz Kircher
Holz, hier in Form von Holzhpellets, ist einer der wichtigsten nachwachsenden Rohstoffe in Bayern. Foto: Wolfgang Kumm/dpa Foto: red

Plan B – der Gründerwettbewerb heißt nicht etwa so, weil der Plan A in die Hose gegangen ist. In diesem Fall steht das „B“ für Biomasse und für Businessplan. Der Biocampus Straubing ist auf der Suche nach findigen Unternehmern und Gründern, die neue Wege suchen, wie aus nachwachsenden Rohstoffen Energie und Produkte werden können. Die IHK fordert eine bessere Unterstützung von Gründern durch die Banken.

 
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Der Biocampus Straubing forscht seit Jahren auf dem Gebiet der nachwachsenden Rohstoffe. Der Gründerwettbewerb Plan B geht heuer in die zweite Runde. Ob Ausgründung aus der Uni, eine studentische Gruppe oder Landwirt, der eine pfiffige Idee für die Nutzung seiner Biogasanlage hat – bewerben kann sich jeder, der mit Biomasse neue Wege gehen und daraus ein funktionierendes Geschäft machen will. Beim Biocampus hofft man, heuer bis zu 20 Unternehmen Starthilfe geben zu können.

Veganes Leder aus Ananasblättern

Dem Sieger von Plan B winkt ein Preisgeld von 5000 Euro. Aber es geht in erster Linie nicht ums Geld, wie Projektleiterin Ann-Kathrin Kaufmann sagt. Jeder, der die erste Runde des Wettbewerbs übersteht, bekommt vom Biocampus ein zweimonatiges Training. Dabei wird die Geschäftsidee weitergedacht und entwickelt, und Experten geben Unterstützung beim Entwickeln eines Planes, wie aus der Idee ein Geschäft werden kann.

Mit Beispielen zeigte Kaufmann bei der Vorstellung des Wettbewerbs am Freitag bei der Regierung von Oberfranken die Spannweite der Ideen auf. Bei der ersten Auflage von Plan B gab es Gründer, die Ananasblätter zu veganem Leder verarbeiteten, Gründer, die Reste aus der Tomatenproduktion zu Pappschachteln für die Verpackung machten und einen Landwirt, der den Schnitt von Straßenbegleitgrün in seiner Biogasanlage verwertet.

Die Zahl der Gründungen und die Qualität der Vorbereitung geht zurück

Unterstützt wird der Wettbewerb von der Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer. „An guten Ideen fehlt es nicht“, sagte Sigmar Schnabel, Geschäftsführer der IHK Coburg, mit Blick auf die Gründerszene in Oberfranken. „Aber eines der Kernprobleme ist nicht gelöst.“ Zum Start und in der ersten Wachstumsphase brauchten junge Unternehmen nicht nur eine gute Geschäftsidee und einen Geschäftsplan. Sie brauchten Geld. Staatliche Förderdarlehen müssten von den Banken einfacher an Gründer durchgeleitet werden.

Schnabel stellte fest, dass die Zahl der Gründungen leicht zurück gehe. Und: „Die Zahl der gut vorbereiteten Gründungen geht zurück.“ Gerade in dieser Hinsicht sei ein Wettbewerb wie Plan B von Vorteil. Denn wer auf der Bank Geld für eine kreative Idee will, müsse gut darlegen können, wie er mit der Idee Gewinn machen will. Für die sinkende Zahl neuer Firmen sieht Wolfram Brehm von der IHK Oberfranken vor allem die gute Wirtschaftslage verantwortlich. „Schlechte Zeiten sind eher Gründerzeiten“, sagte er.

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