FDP

Nach der verlorenen Landtagswahl und dem krachenden Rausschmiss aus dem Bundestag muss man jetzt Aufbauarbeit leisten. Sagt Dieter Schweingel, der nach sechs Amtszeiten im Stadtrat eigentlich nicht mehr antreten wollte. Jetzt tut es der FDP-Kreisvorsitzende doch wieder, „weil ich meine Erfahrung einbringen kann“. Der Spitzenplatz auf der FDP-Liste für die Stadtratswahl gehört allerdings Thomas Hacker, dem allseits geschätzten ehemaligen FDP-Fraktionschef im Landtag. Mit ihm, sagen selbst politische Widersacher, sei der Falsche abgestraft worden. Weiter auf der FDP-Liste: der ehemalige FDP-Bundestagskandidat Philipp Irmscher und die Kantorin der Kirchengemeinde Altstadt Lisa Funke-Barjak.

Das Junge Bayreuth

Der bisherige Fraktionspartner der FDP ist derzeit mit zwei Sitzen im Stadtrat vertreten. Iris Jahn wird wieder antreten. Marco Monkos nicht, er ist beruflich und familiär zu sehr eingespannt. Ende November soll die Kandidatenliste aufgestellt werden, sagt Iris Jahn – mit einer klaren Zielsetzung: „Wir wollen wieder auf den Alterschnitt kommen, den wir vor sechs Jahren erreicht hatten.“ Damals waren die Kandidaten des Jungen Bayreuths im Schnitt Anfang 30.

Was jung ist, das ist beim Jungen Bayreuth ein wenig kompliziert: Ohne Kinder darf man bis 40 auf die Liste. Wer schulpflichtige Kinder hat, kann kandidieren, auch wenn er die magische Grenze überschritten hat. Das, sagt Jahn, liegt am inhaltlichen Schwerpunkt: Dem Jungen Bayreuth geht es um Familien.

Bayreuther Bürger-Liste

Einzelkämpfer Heinz Hofmann hatte sich in den vergangenen sechs Jahren der Fraktion der Bayreuther Gemeinschaft angeschlossen. Seinen Status als assoziiertes Fraktionsmitglied findet er so schlecht nicht, das kann so bleiben. Vorstand und Beirat der BBL haben sich bereits dafür ausgesprochen, dass die Bürger-Liste erneut in den Wahlkampf zieht. Noch im Oktober wird eine Mitgliederversammlung einberufen. Sollte auch diese grünes Licht geben, fände im November eine Nominierungsversammlung statt. Heinz Hofmann steht parat.

Die Grünen

Sabine Steininger, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat, ist in Personalfragen nicht eben auskunftsfreudig. Sie selbst würde gerne im Stadtrat weiterarbeiten. Mehr Informationen gibt es am 14. November. Dann werden die Grünen ihre Kandidaten nominieren. Punktum. Eines lässt sich dann doch noch in Erfahrung bringen: Tim Pargent, der Jung-Star der Bayreuther Grünen und Kreisvorsitzender der Partei,will kandidieren. Ob es ein vorderer Platz für ihn wird? „Das kann ich noch nicht sagen.“

In den Startlöchern

Was machen die Linke, die Alternative für Deutschland und die Piraten? Sie alle sind bislang nicht im Stadtrat vertreten. Die Linke zumindest hat sich entschieden. Ja, man werde an der Kommunalwahl teilnehmen, sagt Tilmann Schiel, der vor ein paar Wochen noch Bundestagskandidat war. Jetzt will er in den Stadtrat, „das macht mir mehr Spaß.“

In den Reihen der Alternative für Deutschland ist die Meinungsbildung noch nicht abgeschlossen. Der Landesverband habe es den Kreisverbänden freigestellt, sich an Kommunalwahlen zu beteiligen. Jeder Kreisverband müsse selbst entscheiden, ob er genügend organisatorische Kapazitäten mobilisieren kann. „Genau das müssen wir noch klären“, sagt der ehemalige Bundestagskandidat Tobias Peterka.

Die Piraten treten an, aber nicht allein. „Es wird auf eine Kombiliste mit einer anderen Gruppierung hinauslaufen“, sagt Dirk Marky, Vorsitzender des Piraten-Kreisverbandes Bayreuth.