Wer folgt auf Wilhelm Wenning?

Regierungspräsident Wilhelm Wenning an seinem Schreibtisch. Foto: Karl Heinz Lammel Foto: red

Noch ist nichts durchgesickert. Doch die Spannung steigt: Wer wird der Nachfolger von Wilhelm Wenning als Regierungspräsident von Oberfranken?

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Für das Amt bewirbt man sich nicht, man wird berufen. Vom Kabinett, das den Regierungspräsidenten auf Vorschlag des Innenministers ernennt. So herrscht zur Stunde bei der Regierung in Bayreuth noch großes Rätselraten, wer der neue Chef, die neue Chefin wird. „Wir wissen’s einfach nicht“, sagt Pressesprecher Oliver Hempfling auf Kurier-Anfrage. Wenning sei ungefähr ein halbes Jahr vor Amtsantritt informiert worden, manchmal könnte die Entscheidung aber auch kurzfristiger fallen. Im Moment gebe es dazu keine näheren Informationen. „Keiner weiß, in welche Richtung es geht.“

Folgt Platzgummer-Martin?

Wenning würde ein Aufrücken seiner Vizepräsidentin „durchaus positiv sehen“, bestätigt Hempfling. Das schaffe Kontinuität, eine Einarbeitungszeit wäre nicht nötig. Auch in einem Kurier-Gespräch vor einigen Monaten hatte Wenning eine Nachfolge-Lösung mit Platzgummer-Martin für möglich gehalten: „Warum nicht? Das wäre auch denkbar.“ Allerdings wäre Platzgummer-Martin bei Amtsantritt 60 Jahre alt und könnte nur fünf Jahre lang an der Spitze bleiben – für Regierungspräsidenten eine kurze Zeit. Die gebürtige Würzburgerin studierte Jura in ihrer Heimatstadt, arbeitete bei der Regierung von Unterfranken, wechselte 1990 ins Landratsamt Coburg und ist seit 1992 bei der Regierung von Oberfranken tätig. 2007 wurde Platzgummer-Martin Vizepräsidentin.

München lässt sich Zeit

Die Entscheidung über den obersten Beamten in Oberfranken dürfte sich noch länger hinziehen. München lässt sich Zeit. Innen-Staatssekretär Gerhard Eck sagte dem Kurier, es sei frühestens um Weihnachten mit einer Entscheidung zu rechnen. Vermutlich werde es sogar noch länger dauern, sagt Eck und denkt dabei an Anfang 2016. Man müsse sich auch die Personal-Tableaus mit den Vizepräsidenten in den anderen Regierungsbezirken genau anschauen. Eck: „Rufen Sie nach Weihnachten wieder an.“

Rund 500 Beschäftigte

Die Regierung von Oberfranken mit ihren rund 500 Beschäftigten managte im vergangen Jahr eine dreistellige Millionenförderung für die Region. Die Aufgaben sind vielfältig: Straßenbau, Naturschutz, Schulen, Breitbandverkabelung, Windräder, die Haushalte der Kommunen oder, zuletzt besonders wichtig, die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen. Mit der Oberfrankenstiftung, die jedes Jahr rund 20 Millionen Euro verteilt, hat der Regierungspräsident zusätzlich ein gewichtiges Instrument zur Hand. töp

Autor

Bilder