Länger als 99 Sekunden darf es nicht dauern
Aber: Eine Ampel kann nicht beliebig lange eine Farbe zeigen. Die Umlaufzeit, also die Zeit, die es braucht, bis alle Verkehrsteilnehmer an einer Kreuzung einmal grün und einmal rot hatten, ist geregelt. Sie darf vor- und nachmittags nicht mehr als 99 Sekunden betragen, abends und an den Wochenenden nur 75 Sekunden. Wo eine Ampel also für einen Bus die Grünphase verlängert, muss sie die anschließenden Phasen verkürzen. Und: Die meisten intelligenten Ampeln stehen in der Innenstadt, dort also, wo auch am meisten Busse davon profitieren. Was zu einem anderen Problem führt: Denn dort, wo ein Bus wegen seiner Verspätung beschleunigt werden soll, kann es sein, dass ein anderer, der gut in der Zeit liegt, ausgebremst wird.
Passagiere können es sehen und manchmal auch hören
Bekommen die Passagiere von all dem etwas mit? Höchstens mit geübtem Ohr, sagt Werner Schreiner, der Geschäftsbereichsleiter Verkehr bei den Stadtwerken. Denn zur Übermittlung seiner Daten an die Ampel nutzt der Bus das Mikrofon des Busfahrers. Das ist für Sprech- und Datenfunk gleichermaßen ausgelegt und wenn Daten gefunkt werden, muss der Sprechfunk kurz unterbrochen werden. Sollte der Fahrer also in dem Moment sprechen, in dem der Bus der Ampel seine Daten übermittelt, wird die Verbindung kurz unterbrochen und man hört ein kurzes Knacken. Der Datenfunk hat also Vorfahrt.
Antennen und ein weißes A
Und man kann auch etwas sehen. Die 29 der insgesamt 81 Ampeln im Stadtgebiet, die die Stadtwerke seit 2010 umgerüstet haben, haben eine Antenne. Und sie sind mit einem weiteren Signallicht ausgestattet – einem weißen A auf schwarzem Grund. Der Buchstabe steht für das Wort „angemeldet“ und leuchtet, wenn ein Bus seine Daten an die Ampel funkt. Für den Busfahrer ein Zeichen, dass das System funktioniert. Das Leuchten des Buchstabens heißt aber noch nicht, dass die Ampel in den Verkehr eingreift.
2,5 Millionen Euro teuer
2,5 Millionen Euro hat das System zur Busbeschleunigung samt neuem Verkehrsrechner gekostet. Gut zwei Millionen davon hat die Regierung von Oberfranken bezahlt. Apropos Verkehrsrechner: Auf die Ampelschaltung haben nicht nur die Busfahrer keinen Einfluss, sondern auch die Stadtwerke Bayreuth. Denn der Rechner steht auf dem Gelände der Polizei in der in der Werner-Siemens-Straße. Die Stadtwerke verfügen nur über ein Programm, mit dem sie die Daten auslesen können.