Wenig Bauplätze Kaum Chancen für künftige Neubürger

Sonny Adam
Die Nachfrage nach Bauplätzen ist groß, nicht nur in Neudrossenfeld. Dort sind aktuell 70 Interessenten gemeldet, aber nur 25 Bauplätze zu vergeben. Foto: /Jürgen Glocke

In Neudrossenfeld ein Eigenheim errichten wollen viele. Es gibt aber ein großes Problem: Viel mehr Interessenten als Baugrundstücke. Aktuell liegen 70 Interessenbekundungen vor, aber es gibt nur 25 Grundstücke.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Neudrossenfeld - Die Baugebiete sind das Thema, bei dem die Bürger am Ende des fast zweistündigen Vortrages von Bürgermeister Harald Hübner (CSU) noch Fragen hatten.

Nicht alle zeigten sich mit den Verfahrensmodalitäten einverstanden. Ein Anwohner bemängelte, dass die Bürger zu spät gehört werden – nämlich erst dann, wenn bereits grünes Licht für ein Baugebiet gegeben worden sei. Hübner betonte, dass das Verfahren und der Zeitpunkt der Bürgerbeteiligung klar festgelegt seien.

Nicht nur alteingesessene Neudrossenfelder kamen zur Bürgerversammlung, sondern auch Bauwillige. So fragte ein Interessent für das Baugebiet „Am Wald II“ nach, wie die Vergabe der Grundstücke erfolgen solle. Aktuell liegen schon mehr als 70 Interessensbekundungen vor – nur 25 Grundstücke stehen zur Verfügung, erläuterte der Neudrossenfelder Bürgermeister auf Nachfrage. Letztlich müsse der Gemeinderat dann über das Prozedere der Vergabe entscheiden. Möglicherweise werden die Grundstücke im Losverfahren zugeteilt.

Auf Interesse stieß auch die Brückensanierung. Außerdem regten die Neudrossenfelder einen Radweg nach Pechgraben an. Doch dies könne die Gemeinde nicht leisten. „Wir sind nicht die Einnahmekönige, wir müssen haushalten und sparsam sein“, sagte Hübner.

Bürgerbus wird zu wenig genutzt

Georg Vogel nutzte die Bürgerversammlung, um Werbung für den Bürgerbus zu machen. Vogel ist ehrenamtlicher Chauffeur und verwies auf einen guten Fahrplan. Nur die Nutzung des Bürgerbusses lasse noch zu wünschen übrig. Im Wesentlichen nutzte der Neudrossenfelder Bürgermeister Harald Hübner die Bürgerversammlung, um die Gemeindepolitik Revue passieren zu lassen und um die Haushaltszahlen noch einmal auf den Tisch zu legen. Stolz zeigte er sich, dass unter seiner Ägide die Pro-Kopf-Verschuldung auf 213 Euro, also weit unter den Landesdurchschnitt (580 Euro) zurückgefahren werden konnte.

Die Steuerhebesätze seien in Neudrossenfeld sensationell niedrig und seit Jahrzehnten nicht erhöht worden. So liege die Gewerbesteuer bei 320 v.H., die anderen Steuersätze bei 300 v.H. „Wir wollen Stabilität für die Gewerbetreibenden bieten“, sagte der Bürgermeister und freute sich, dass auch namhafte Firmen sich in Neudrossenfeld angesiedelt haben.

Ein Großprojekt im nächsten Frühling werde die Erweiterung der Kinderkrippe. Außerdem werde die offene Ganztagesschule erweitert und ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept mit kommunalem Denkmalschutzkonzept durchgeführt.

Hübner referierte über den Ausbau des Glasfasernetzes, über die Sanierung der Brücke über den Weihersbach sowie Beschaffungen für Bauhof und Feuerwehr. Die Gemeinde möchte die Dorfgemeinschaft Neuenreuth bei der Errichtung eines Backhauses unterstützen und die Hochwasserproblematik in Angriff nehmen.

Aktuell gibt es in Neudrossenfeld bei McDonald’s und beim Bräuwerck eine E-Ladesäule, künftig soll es solch eine Lademöglichkeit auch auf dem Parkplatz in der Bayreuther Straße geben. In Unterbrücklein soll eine Stromtankstelle entstehen, so Hübner.

Trotz der Corona-Auflagen war die Resonanz der Neudrossenfelder auf die öffentliche Versammlung groß. Auch die Registrierung und Kontrolle der Impfausweise schreckten die Besucher nicht.

Bilder