London - Ein Erbe der kurzen Amtszeit von Bundestrainer Jürgen Klinsmann (2004-2006) war das rote Auswärtstrikot. Das trugen die Deutschen auch beim Wembley-Debüt unter Joachim Löw am 22. August 2007. Und es bewährte sich ebenso wie seine Vorgänger im klassischen Weiß und Grün. Verdarben die Deutschen doch den Engländern nach dem Abschied aus dem alten Wembley 2000 auch den Einstand im neuen. Auf dem Titel des Programmhefts stand noch keck: „Let’s see, if anyone can beat us here.“ Das ging weit schneller als im alten Wembley, da dauerte es fünf Jahre – und gar 30 gegen eine nichtbritische Mannschaft. Zur Premiere 2007 strömten offiziell 86 111 Zuschauer in die futuristisch anmutende Kultstätte mit ihrem 315 Meter langen Bogen, der das Spielfeld überspannte. Nach dem Spiel aber war mehr von einem 22-Meter-Schuss die Rede, den der Debütant Christian Pander mit seinem gefährlichen linken Fuß abgesetzt hatte. Er sorgte für den Endstand von 1:2, obwohl noch 50 Minuten zu spielen waren. Vor ihm hatten Frank Lampard (9.) und Panders Schalker Klubkamerad Kevin Kuranyi (26.) getroffen. So sehr sich die Deutschen an Siege in Wembley gewöhnt hatten, dieser kam überraschend. Musste Löw doch elf Absagen verkraften, darunter von den WM-Stars Michael Ballack, Torsten Frings und Miroslav Klose. „Ich hatte etwas gutzumachen“, gestand der Held des Tages später, hatte er doch vor dem Treffer der Engländer gepatzt. Zusätzlicher Lohn: Panders Hammer wurde zum Tor des Monats gewählt.