Weißenstadt: Countdown fürs Siebenquell

Von Moritz Kircher

40.000 Menschen an nur einem Wochenende – so viele waren zuletzt bei den Tagen der offenen Tür im neuen „Gesund-Zeit-Ressort Siebenquell“ in Weißenstadt. Morgen findet ein Festakt zur Einweihung statt. Ab dem 30. Oktober kommen die ersten Thermen- und Hotelgäste. Die Bauarbeiten sind auf der Zielgeraden. Nicht nur Geschäftsführer Stephan Gesell erwartet, dass die Strahlkraft des Projektes das ganze Fichtelgebirge erleuchtet.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Spannung und Vorfreude halten sich bei Gesell die Waage. „Für mich war es die ganzen Jahre spannend“, sagt er – von der Planung über den Bau bis zur bevorstehenden Fertigstellung des Multimillionen-Projektes am Weißen-städter See. Vom Tag der offenen Tür ist er begeistert. „Es ist ein tolles Zeichen, dass in der Region ein so großes Interesse besteht.“ Gesell geht davon aus, dass künftig Tagesgäste aus einem Umkreis von 100 Kilometern kommen werden. Wochenend- und Wochengäste sollen aus dem ganzen Bundesgebiet in die Therme nach Weißenstadt fahren.

Gesell spricht nicht gerne von einer Therme

Wobei – Therme Weißenstadt? Gesell spricht nicht gerne von einer Therme. Denn das greift ihm viel zu kurz. Nicht nur, weil an die Therme ein Hotel angeschlossen ist, sondern vor allem wegen dem, was die Gäste in der Therme und im Hotel geboten bekommen: Wellness, Beauty, Sauna, Massagen, mehrere Restaurants, sportliche Angebote. Und auf Wunsch können sich die Gäste begleiten lassen – von Psychologen oder Geistlichen. Von „Entstressung und Entschleunigung“ spricht Gesell.

Dass ein Geschäftsführer von seinem neuen Haus schwärmt, ist nicht ungewöhnlich. Doch auch die Touristiker freuen sich auf das neue Angebot in Weißenstadt. Das Siebenquell sei „eine Infrastruktur, die hier zwingend notwendig ist“, sagt Ferdinand Reb von der Tourismuszentrale Fichtelgebirge. Im gehobenen Bereich „hatten wir definitiv Nachholbedarf“, sagt Reb. Das größte Manko des Fichtelgebirges als Urlaubsregion sei das Image. „Und durch so ein Projekt wird das Image des Fichtelgebirges verändert.“

Impulse für den Tourismus

Die Tourismus- und Marketing GmbH Ochsenkopf hat mit Weißenstadt organisatorisch nichts zu tun. Aber auch deren Geschäftsführer Andreas Munder erhofft sich vom Siebenquell neue Impulse für den Tourismus – auch rund um den Ochsenkopf. „Das wird eine ganz wichtige Rolle spielen in unserer zukünftigen Entwicklung“, sagt er und ist einer Meinung mit Reb. Das Siebenquell spreche eine Zielgruppe an, „die bisher so noch nicht angesprochen wird“. Er geht davon aus, dass die Übernachtungszahlen im Fichtelgebirge steigen werden und befürchtet nicht, dass das Siebenquell die Gäste aus anderen Betrieben abzieht.

Und schließlich sind sich Gesell, Reb und Munder einig in der Einschätzung, dass die Besucher aus Weißenstadt das Haus auch verlassen und in die Region ausschwärmen – sei es zum Skifahren und Mountainbiken an den Ochsenkopf oder zum Wandern in die ganze Region. Gesell will die vorhandenen Attraktionen in seinem Haus bewusst bewerben. „Es wäre Wahnsinn, das nicht mit einzubinden“, sagt er.

Sogwirkung fürs Fichtelgebirge?

Also eine Sogwirkung für Touristen im Fichtelgebirge? „So hoffe ich das natürlich“, sagt der Siebenquell-Geschäftsführer. Er habe schon Kontakt zu anderen Hoteliers aufgenommen und erste Kooperationen vereinbart. Gäste, die in anderen Häusern Pauschalen buchen, sollen dann für bestimmte Anwendungen ins Siebenquell gehen können. Sobald der Hotelbetrieb läuft, soll das Haus auch auf den gängigen Buchungsportalen im Internet zu finden sein. Gesell baut jedoch darauf, das Siebenquell als so starke Marke etablieren zu können, dass die Besucher lieber direkt bei ihm im Haus buchen. Die ersten, die genau das getan haben, kommen in neun Tagen.

 

Mehr zum Thema:

Palmen für das Fichtelgebirge

Therme wird in fünf Monaten eröffnet