Weidenberg feiert seine Feuerwehr

Von Peter Engelbrecht
Festumzug der Feuerwehren und Vereine in Weidenberg: die Weidenberger Musikanten waren eine der drei Musikgruppen des Umzuges. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Fahnen, ein Festumzug und feierliche Reden – Weidenberg war am Wochenende in Feierlaune. Bei sommerlichen Temperaturen gab es gleich doppelten Grund, guter Dinge zu sein: Die Feuerwehr besteht 150 Jahre, zudem wurde das neue Gerätehaus eingeweiht. Stolz und Freude waren zu spüren.

 
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Das neue Feuerwehrhaus in der Warmensteinacher Straße stehe offen für alle Wehren des Marktes, beschrieb Bürgermeister Hans Wittauer das weithin sichtbare Gebäude. „Wir als Gemeinde halten die Ausrüstung vor. Die Weidenberger Kameraden werden gerne praktisches und theoretisches Wissen vermitteln“, sagte Wittauer beim Festkommers am Freitagabend vor 250 bis 300 Gästen im neuen Gerätehaus.

Gesamtkosten 4,5 Millionen Euro

Die Bauzeit betrug nicht einmal zwei Jahre. Spatenstich war am 6. Juli 2016, der Umzug der Fahrzeuge und Ausrüstung erfolgte dann am 30. Dezember 2017. Mittlerweile seien von dem neuen Standort mehr als 20 Einsätze gefahren worden. Er liege einigermaßen zentral, sei gut erreichbar und habe eine unkomplizierte Verkehrsanbindung für das Ausrücken im Ernstfall. „Alle sind zufrieden“, fasste Wittauer zusammen. Die Kosten für Bau und Ausstattung bezifferte er auf 3,8 Millionen Euro, hinzu kamen Nebenkosten von 700 000 Euro. Die Regierung von Oberfranken habe 1,1 Millionen Euro Fördermittel gewährt.

Eigener Raum für Kinderfeuerwehr

Auch auf das 150-jährige Bestehen der Feuerwehr ging Wittauer ein. Damit ist die Wehr mit dem Gesangverein Weidenberg nach der Schützengesellschaft von 1861 der zweitältestes Verein. Er sprach von Jubiläumsstimmung in der Gemeinde. Kommandant Heinrich Schmidt stellte kurz das neue Gerätehaus vor. Es ist in drei Bereiche aufgeteilt: In einem Sozialtrakt mit Umkleideräumen, sanitären Anlagen, Einsatzzentrale, Nachbesprechungsraum und Trockenraum. Im Obergeschoss befindet sich ein großer Schulungsraum, ein Raum für die Jugend- und Kinderfeuerwehr, eine Küche sowie ein Büro für Vereins- und Führungskräfte. Im zweiten Abschnitt, der Fahrzeughalle, ist Platz für zehn Einsatzfahrzeuge. Im dritten Teil ist die Werkstatt, eine Waschhalle, die Atemschutzpflegestelle und die Schlauchpflege untergebracht. Damit sind keine Giftstoffe und Verschmutzungen nach Feuerwehreinsätzen im gesamten Haus verteilen können, ist eine Schmutzschleuse eingerichtet. Im Obergeschoss des dritten Abschnitts ist zudem ein Fitnessraum eingerichtet. Weiterhin befinden sich hier die zentrale Kleiderkammer, eine Elektrowerkstatt, der Energieversorgungsraum und zwei Lagergalerien. Im Außengelände befinden sich die Parkplätze, eine Übungswand, ein Übungshof sowie ein Übungsplatz für technische Hilfeleistung. Ausdrücklich dankte Schmidt den Nachbarn, die sich nicht über Lärm und Behinderungen während der Bauzeit beschwerten.

"Leistungszentrum der Region"

Kreisbrandrat Hermann Schreck bezeichnete das neue Gerätehaus als „Leistungszentrum der Region“, es werde den Anforderungen der Zukunft gerecht. Im vergangenen Jahr sei die Weidenberger Feuerwehr fast 40 mal zum Brandschutz ausgerückt, 56 mal zu technischen Hilfeleistungen, bilanzierte Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz. Landrat Hermann Hübner sprach von einem großen Tag für Weidenberg. Er bezeichnete die Entscheidung zum Bau des neuen Gerätehauses und die Standortwahl als richtig. Nach anfänglichen Bedenken aus der Nachbarschaft gebe es nun ein gutes Miteinander. Weidenberg ist laut Hübner die zweitgrößte Wehr unter den insgesamt 194 Feuerwehren im Landkreis. „Weidenberg hat hier eine zentrale Bedeutung“, betonte er.

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