Wasserwirtschaftsamt stellt Ziele für heimische Gewässer vor Der Weiße Main soll zurück zur Natur

Von Werner Reißaus
Der Weiße Main soll zurück zur Natur. Das sieht eine neue Richtlinie der EU für die Gewässer vor. Sie gilt auch für weitere Bäche und Flüsse. Foto: Archiv Foto: red

Der Lauf des Weißen Mains soll der Natur wieder näher kommen. Sein Wasser muss als Lebensgrundlage für Fisch und Mensch geschützt werden. Darum ging es bei der Veranstaltung, zu der das Wasserwirtschaftsamt Hof die Anwohner eingeladen hatte. Nun sind Ideen gefragt, auf die Anlieger kommt einiges zu.

 
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Nach Ansicht der Hofer Wasserfachleute ist es um die Gewässer nicht gut bestellt. Nur wenige Flüsse befinden sich in einem annähernd naturnahen Zustand. Um das Wasser als eine der wichtigsten Lebensgrundlagen zu schützen, wurde in der Europäischen Union die Wasserrahmenrichtlinie ins Leben gerufen. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, die Gewässer Europas wieder in einen guten Zustand zu bringen.

Dies gelte auch für die Trebgast, die Kronach, den Metzlersreuther Bach, Kornbach und Lübnitzbach, Ölschnitz, Streitmühlbach und Laubenbach. Insbesondere für Fische und deren Nachwuchs bieten die Gewässer nicht genügend geeigneten Lebensraum. Aus diesem Grund haben die zwölf beteiligten Kommunen mit dem Freistaat ein Umsetzungskonzept erstellen lassen. Dies solle zeigen, was notwendig ist, um den „guten Zustand“ zu erreichen. Dazu sagte die Abteilungsleiterin Andrea Künzl vom Wasserwirtschaftsamt: „Es ist tatsächlich nur ein Konzept und nichts, was auf den Plänen steht, bedeutet, dass es automatisch so passiert. Es sind Überlegungen, dass man es in eine gewisse Richtung machen könnte.“

Franz Moder vom Ingenieurbüro Opus aus Bayreuth erläuterte die Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie. So bestehe eine Berichtspflicht gegenüber der EU für Fließgewässer ab einem Einzugsgebiet von zehn Quadratkilometern. Gewässer in einer Region mit gleichartigen Gewässerabschnitten seien in dem Umsetzungskonzept zusammengefasst und mit Messstellen versehen. Diese zeigen an, so Moder, in welchem ökologischen Zustand sich das Gewässer befindet. Und falls die Bewertung schlecht sei, dann sollen Maßnahmen ergriffen werden, dabei mit dem Ziel, den „guten Zustand“ zu erreichen.

Neben der Gesamtbetrachtung des Einzugsgebietes und der Schaffung naturnäherer Fließgewässer sei nach den Worten Moder der kosten- und ressourcenschonende Einsatz von Maßnahmen zur Verbesserung der Fließgewässer-Qualität notwendig.

Der Zustand der bearbeiteten Gewässer ergibt sich aus der Gütekartierung. Nur knapp die Hälfte der bearbeiteten Gewässer befinden sich in einem guten Zustand der Klasse 1 (unverändert), 2 (gering verändert) und 3 (mäßig verändert).

Als besonders wichtig stellte Modes es dar, die Durchgängigkeit der Fließgewässer – so für Fische – zu verbessern. Häufig seien dazu nur kleinere Maßnahmen notwendig. Insgesamt gelte es aber, 314 Querbauwerke umzugestalten. In nicht weniger als 40 Gewässerabschnitten schlug er Verbesserungen vor. Dort könne der Gewässerlauf durch Totholz einem naturnahen Profil angeglichen werden.

Der Hochwasserschutz im Bereich von Himmelkron und den Nachbargemeinden war während der Veranstaltung kein Thema.

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