Auch ein neues Getriebe musste her
Am Durchlass seitlich des Wasserkraftwerks Eichenmühle ist außerdem der Beton saniert worden, teilt Oliver Voß mit. Gleichzeitig wurde in der Eichenmühle die Wehrtafel erneuert, die den Höhenstand im Weißen Main reguliert.
Die Fachleute der sächsischen Firma Wasserkraft-Anlagenbau Stein haben in ihrem Werk die Kulmbacher Francis-Schachtturbine runderneuert und wieder in einen technisch einwandfreien Zustand versetzt. Gleichzeitig wurde in der Eichenmühle noch der Generator ausgetauscht. Und auch ein neues Getriebe musste her, weil das alte große Schäden aufwies.
Umweltfreundliche Strom für die nächsten 20 Jahre
In mehreren Teilen ist die Technik am Dienstagmorgen angeliefert worden. Die Mitarbeiter von Wasserkraft-Anlagenbau Stein mussten an der Anlage zuerst den Rechenreiniger ausbauen, um freien Zugang zu haben. Gerade so hat die Turbine, die gut gesichert am Autokran baumelte, durch die Öffnung gepasst.
Die Stadtwerke Kulmbach gehen davon aus, dass die Eichenmühle nun noch effizienter arbeitet. Der Wirkungsgrad der Wasserkraftanlage müsste nach der Überholung gesteigert werden können, heißt es. Insgesamt sei die Turbinenanlage nun mindestens für die nächsten 20 Jahre gut gerüstet und könne weiter ihren Beitrag für die umweltfreundliche Stromproduktion leisten.
Die Eichenmühle
Die Eichenmühle ist ein Stück Kulmbacher Mühlengeschichte. 1398 wurde sie zum ersten Mal urkundlich erwähnt, teilen die Stadtwerke mit. Die Eichenmühle befindet sich an der Tränkbrücke in der Sutte am Arm des Weißen Main, der früher Mühlbach genannt wurde. Der Name ist zurückzuführen auf den Kunstmühlenbesitzer Anton Eichenmüller, der Ende des 19. Jahrhunderts lebte.
- 1934 wurde die Wasserkraft erstmals genutzt, um Strom zu erzeugen. Eine Francis-Schachtturbine mit Generator ging in der Eichenmühle in Betrieb.
- 1988 ist das Anwesen in städtischen Besitz übergegangen. Das alte Gebäude wurde abgerissen, die technischen Einrichtungen blieben erhalten und wurden instand gesetzt.
- 1992 legte die neue Eichenmühle schließlich mit der Stromproduktion los.
Weil eine verhältnismäßig niedrige Konstruktionsfallhöhe vorliegt und die Wasserüberdeckung sehr gering ist, musste die Turbine in einer sogenannten Tauchkammer eingebaut werden. Dadurch wird erreicht, dass die Turbine während des Betriebs keine Luft ansaugt.
Das Kraftwerk erzeugt Ökostrom, es wirbelt das Wasser auf und bringt für die Lebewesen Sauerstoff in den Bach und es sammelt mit seinen Rechenreiniger den Müll aus dem Weißen Main. (Quelle: Stadtwerke Kulmbach)