Wassergebühr in Kirchenpingarten steigt

Von Andrea Pauly
Im ersten Jahr sind es 90 Euro, im zweiten 128 Euro mehr für einen vierköpfigen Durchschnittshaushalt in Kirchenpingarten: Über höhere Wassergebühren finanziert die Gemeinde über Jahrzehnte den neuen Hochbehälter. Foto: Archiv/dpa Foto: red

Mehr als eine halbe Million Euro soll der neue Hochbehälter kosten, der Kirchenpingarten mit Trinkwasser versorgt. Bezahlen müssen ihn die Bürger. Die Kosten werden über Jahrzehnte über die Wassergebühren abgerechnet, die deshalb ab 1. Januar steigen. Das hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen.

 
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Bisher zahlen die Wasserkunden in der Gemeinde 1,10 Euro pro Kubikmeter: Seit drei Jahren gilt dieser Wasserpreis, davor lag er bei 1,25 Euro. Ab Januar kostet der Kubikmeter Trinkwasser 1,68 Euro, ab 2017 sind es 2,02 Euro - jedenfalls nach aktueller Planung. In die ist eine mögliche Förderung für den neuen Hochbehälter noch nicht eingerechnet. Falls die Gemeinde Geld aus einem Förderprogramm für den Neubau bekommt, der 544.000 Euro kosten soll, würde der Wasserpreis sinken.

Steigerung in zwei Schritten

In Kirchenpingarten liegt der durchschnittliche Jahresverbrauch pro Person bei etwa 35 Kubikmetern Frischwasser. Ein  Vier-Personen-Haushalt muss mit Mehrkosten von knapp 90 Euro im Jahr 2016 rechnen - inklusive Mehrwertsteuer. Ab 2017, wenn der Wasserpreis bei 2,02 Euro liegt, sind es für einen Durchschnittshaushalt jährlich 138 Euro mehr.

Höhere Grundgebühr

Außerdem steigt die Grundgebühr, die die Gemeinde einmal jährlich abbucht. Diese ist nach der abgenommen Wassermenge gestaffelt. Etwa 80 Prozent der Bürger fallen in die niedrigste Kategorie, die von zwölf auf 20 Euro heraufgesetzt wird. "Ich halte das für tragbar. Für die Leute ist das die angenehmere Lösung", sagte Bürgermeister Klaus Wagner. "Und im Vergleich mit anderen Gemeinden sind wir immer noch günstig."

Einmalzahlung abgelehnt

Die andere Möglichkeit, die ein externes Planungsbüro aus Straubing erarbeitet hatte, wäre eine Finanzierung des neuen Hochbehälters über Einmalzahlungen gewesen: Dann hätte jeder Haus- und Grundstücksbesitzer je nach Größe und Bebauung einen Beitrag bezahlen müssen. Für durchschnittliche Grundstücke hätte dieser bei mindestens 1500 Euro gelegen. Die Gemeinderäte waren sich einig, dass  sie den Bürgern eine solche Summe nicht zumuten wollen. Zudem sei der Verwaltungsaufwand höher.

Während die Wasserversorgung teurer wird, können die Hausbesitzer in den nächsten vier Jahren mit niedrigeren Preisen für die Abwasserreinigung rechnen: Die Einleitungsgebühr sinkt von bisher 2,60 auf 1,99 Euro pro Kubikmeter. Eine der Ursachen dafür ist die Photovoltaikanlage, die Strom spart und dadurch Kosten senkt.

Weitere Meldungen aus dem Gemeinderat:

Geld vom Land:

Die Gemeinde Kirchenpingarten hat 250.000 Euro vom Land erhalten. Von der so genannten Bedarfszuweisung darf die Gemeinde bis zu 50.000 Euro für Investitionen verwenden - die sollen laut Bürgermeister Klaus Wagner in den Ausbau der Breitband-Leitung für schnelles Internet fließen. Die übrige Summe fließt in den Schuldenabbau.

Kein Klimaschutzbeauftragter

Die Gemeinde Kirchenpingarten hat keinen Vorschlag für einen Klimaschutzbeauftragten, der in der Verwaltungsgemeinschaft als Ansprechpartner für alle Themen rund um Energieeinsparung und Klimaschutz fungiert. Aus dem Gemeinderat habe niemand ausreichendes  Fachwissen für diese Aufgabe.

Förderung für Tracht

Die Gemeinde gewährt der Landjugend Frankenpfalz einen Zuschuss in Höhe von 280 Euro für neue Trachten. Der Beschluss fiel einstimmig, allerdings mit einem Zusatz, dass es sich um eine begründete Ausnahme handelt, weil die Tracht der Brauchtumspflege dient.