Was wird aus dem alten Kino? Reichshof: Eigentümer bremst die Stadt

Von Frank Schmälzle
Da werden Erinnerungen wach: Das Reichshof-Kino galt bislang als möglicher Ersatz für die Stadthalle, die saniert und umgebaut wird. Doch der schöne Plan rückt in weite Ferne. Foto: Tobias Köpplinger/Archiv Foto: red

Im Frühjahr 2016 ist Schluss in der Stadthalle. Dann beginnen Umbau und Sanierung. Das Reichshof war bisher als eine mögliche Ausweichspielstätte gehandelt worden. Doch die Zweifel mehren sich, ob das noch klappen kann.

 
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Wie der Kurier aus Stadtratskreisen erfuhr, hat Reichshof-Miteigentümer Adalbert Anger inzwischen auf ein Schreiben der Stadtverwaltung geantwortet. Die Verwaltung hatte nach einem Stadtratsbeschluss klären sollen, ob Anger das seit 16 Jahren leerstehende Kino als Kulturstätte zur Verfügung stellen und verpachten würde. Angers Antwort: Er werde „zu gegebener Zeit“ auf die Anfrage der Stadt zurückkommen. Wann das sein werde, ließ er offen.

Pessimismus unter den Stadträten

Stadträte sagen: „Da tut sich nichts.“ Von der Einwilligung des Münchner Rechtsanwaltes hängt es ab, ob das Reichshof wiederbelebt werden kann. Seine Schwester, der das alte Kino zur anderen Hälfte gehört, steht einer künftigen kulturellen Nutzung aufgeschlossen gegenüber.

Anders als andere Stadträte sieht Christian Wedlich (CSU) in Angers Antwortschreiben keine Absage. „Er möchte geklärt haben, ob nach Ablauf eines Vertrags mit der Stadt Rückzahlungsforderungen wegen des Einsatzes von Städtebaufördermitteln bei der Reaktivierung auf ihn zukommen“, sagt Wedlich, der auch dem Verein Bayreuth Event und Festival angehört. Dieser Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, aus dem Reichshof wieder einen Kulturort zu machen. Dass Anger auf Nummer sicher gehen wolle, kann Wedlich verstehen.

Weiter verhandeln und ein Konzept entwicklen

Der CSU-Stadtrat plädiert für ein paralleles Vorgehen: Weiter mit Anger verhandeln – mit dem Ziel, einen lang laufenden Erbpachtvertrag zu schließen, der einen Ankauf des Gebäudes und ein Investment der Stadt rechtfertigt. Und ein Spielstättenkonzept, wie es Kulturreferent Fabian Kern seit Wochen ankündigt. „Dann können wir sagen, was wir wollen. Und wie das Reichshof in das Konzept passen kann.“

Der Verein Bayreuth Event und Festival hatte vorgerechnet, die Stadt könne das Reichshof für 550.000 Euro reaktivieren. Vorausgesetzt: Fördermittel fließen und der Eigentümer zieht mit. Adalbert Anger war nicht erreichbar.

Das Reichshof war bereits schon mal einen ganzen Tag lang Thema bei uns. Die Artikel können Sie hier nachlesen.

Und hier gibt's noch ein Video:

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