4. Ceylon-Tee kommt heute aus Sri Lanka
Der alte Name des Inselstaats Sri Lanka steht heute nur noch auf den Teepackungen. Die rund 400 Kilometer lange Insel hieß unter den Portugiesen Ceilao, was die Briten ab 1815, als sie die Herrschaft übernahmen, in Ceylon umschrieben. 1948 entließ Großbritannien das Land in die Unabhängigkeit. Aber es dauerte bis 1972, als Ceylon sich in Sri Lanka umbenannte – das heißt auf Deutsch so viel wie ehrenwerte oder glänzende Insel. Tee ist übrigens immer noch der berühmteste Exportartikel.
5. Akmolinsk, Astana oder Nursultan
Die Hauptstadt Kasachstans sieht ein wenig so aus wie eine moderne Bauausstellung, so viele berühmte Architekten der Gegenwart durften sich dort austoben. Eine eigene Identität hat sie auch aus einem zweiten Grund bislang nicht wirklich gefunden. Zu oft musste sie ihren Namen wechseln. Ganz früher hieß sie Akmolinsk, ab 1961 Zelinograd, 1992 dann Akmola, von 1998 an Astana und seit 2019 schließlich Nursultan, zu Ehren des damals gerade in die Rente gewechselten Präsidenten Nursultan Nasarbajew. Die meisten Einheimischen aber bleiben bei Astana. Das heißt einfach „Hauptstadt“.
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6. Bratislava oder Pressburg
Die Hauptstadt der Slowakei heißt seit 1919 offiziell Bratislava; damals galt es, schnell die K.-u.-k.-Vergangenheit vergessen zu machen. Die österreichischen Kaiser hatten sie wie die prächtige Burg auf dem Hügel genannt: Pressburg. Die deutsche und die österreichische Botschaft verwenden heute noch den Namen Pressburg, genauso wie übrigens die deutschen Schulatlanten.
7. Asbestos’ Investorenprobleme
Der Ort Asbestos 150 Kilometer östlich von Montreal in Kanada wurde Ende 2020 umbenannt – in Val-des-Sources. Der Bürgermeister hatte zuvor mitgeteilt, dass sich mindestens vier Geldgeber gemeldet hätten, die am Ort investieren wollten, wenn die Stadt nicht mehr Asbestos heißen würde. Man produzierte dort jahrzehntelang die Hälfte des weltweiten Asbestbedarfs dort, heute ist der Stoff wegen seiner Gesundheitsgefahren geächtet. 2011 wurde die Mine geschlossen.
8. Aus Fucking wird Fugging
Sie war es einfach leid, dass die Ortsschilder ständig von Touristen als Souvenirs gestohlen wurden. Und die obszönen Witze über den Ortsnamen fand sie auch nicht mehr lustig. Deshalb hat die für den österreichischen Ort Fucking zuständige Bürgermeisterin im vergangenen November entschieden, den Ort zu „Fugging“ umzubenennen. Die ebenfalls leidgeprüften Einwohner von Petting in Bayern, nur etwa 30 Kilometer von Fugging entfernt, wollen dagegen an ihren Namen festhalten.