Überwiegend geht es ums Kiffen
Hofmanns Kollege Rudolf Mense vom Gymnasium Pegnitz sagt auf Anfrage: „Bei uns gibt es kein Drogenproblem. Wenn bei uns gedealt würde, bekämen wir das mit.“ Das gilt beispielsweise auch für die Carl-von-Linde-Realschule in Kulmbach. Schulleiterin Monika Hild: „Unser Schulhof ist kein Umschlagplatz für Drogen.“ Hild zufolge gebe es Einzelfälle und sicherlich eine „Dunkelziffer“. Die Einschätzung der Schulleiter wird gestützt vom Schulamt. Marina Lindner, die Leiterin der Staatlichen Schulämter im Landkreis und in der Stadt Bayreuth: „Ja, es gibt Einzelfälle.“ Von einem großen Problem oder einer eklatant steigenden Tendenz könne man nicht sprechen. Von den rund 2500 Schülern an den Mittelschulen in Stadt und Landkreis Bayreuth waren laut Schulamt im Jahr 2017 sechs Schüler wegen eines Drogendelikts betroffen. In der überwiegenden Zahl der Fälle ging es dabei ums Kiffen. Christian Hübsch, der Leiter des Bayreuther Jugendamtes, sagt: „Es gibt keine Schule in Bayreuth, die ein Drogennest ist.“
Laut Polizeisprecher Jürgen Stadter waren 36 der oberfrankenweit registrierten 58 Fälle Marihuanadelikte. Stadter sagt trotz seiner allgemein positiven Einschätzung, man dürfe mit der Präventionsarbeit in Schulen keinesfalls nachlassen.
Warum, mag dieses Beispiel zeigen: Vergangene Woche ordnete das Bayreuther Jugendschöffengericht an, dass ein wegen Drogen- und Alkoholmissbrauchs körperlich und geistig ziemlich kaputter 19-Jähriger sich zu einer Untersuchung bei einem Psychiater einfinden muss. Der junge Mann hatte schon als Schüler angefangen, Drogen zu konsumieren.