Warenhauskonzern Das Zittern um Karstadt geht weiter

Das Schicksal der Bayreuther Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof ist weiter offen. Foto: sts/Stefan Schreibelmayer

Gut zwei Monaten nach Eröffnung des Schutzschirmverfahrens bei Galeria Karstadt Kaufhof steht noch nicht fest, welche Standorte geschlossen und welche erhalten bleiben. Damit geht auch in Bayreuth das Zittern weiter.

 
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Bewegung allerdings gibt es schon. So meldete der Warenhauskonzern, der Ende Oktober zum zweiten Mal innerhalb von weniger als drei Jahren Rettung in einem Schutzschirmverfahren gesucht hatte, dass es zum einen mehrere ernsthafte Interessenten für eine ganze Reihe von Filialen gebe und sich Management und Gesamtbetriebsrat im Zuge der Verhandlungen über Interessenausgleich und Sozialplan auf erste Eckpunkte geeinigt hätten. Zu Details sei Stillschweigen vereinbart worden.

Verhandlungen laufen

Es stehe allerdings fest, „dass die Filialen in der jetzigen Struktur und Anzahl nicht aufrechterhalten werden können“. Insbesondere von den Verhandlungen mit den Vermietern hänge ab, welche Standorte als Galeria-Filialen weiterbetrieben werden könnten. Aufgrund der laufenden Gespräche mit Vermietern und möglichen Erwerbern stehe allerdings noch nicht fest, welche Filialen es treffen werde. Deshalb würden einzelne Standorte weder vom Management noch dem Betriebsrat kommentiert. Die Zahl der Filialen, die im Fokus der Prüfung einer Schließung standen, habe jedoch deutlich reduziert werden können.

Galeria-Chef Miguel Müllenbach hatte bei der Eröffnung des Schutzschirmverfahrens gesagt, das zuletzt noch 131 Warenhäuser umfassende Filialnetz müsse „um mindestens ein Drittel reduziert werden“. Damit stünden mindestens gut 40 Warenhäuser zur Disposition. Doch mittlerweile wurde auch schon die doppelte Anzahl kolportiert.

Modekette interessiert

Zu den Interessenten machte das Unternehmen keine Angaben. Doch hat die Dortmunder Modehandelskette Aachener bereits berichtet, dass sie mit der Warenhauskette Gespräche über die Übernahme „einer größeren Zahl von Galeria-Standorten“ führe. „Sollte es zu Übernahmen kommen, wird allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der betroffenen Filialen das Angebot gemacht, den Arbeitsplatz zu behalten“, kündigte die Kette an, ohne konkrete Filialen zu nennen.

Die Modekette gibt es erst seit Anfang 2022. Sie betreibt laut dem Branchenfachblatt „Textilwirtschaft“ bisher bundesweit sieben Standorte und will durch Übernahmen wachsen. Bisher konzentriert sie sich auf die Bereiche Textilien, Accessoires und Schuh und bewegt sich dabei nach eigenen Angaben „im gehobenen Preissegment“. Mit der Übernahme von Galeria-Standorten soll das Sortiment erweitert werden.

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