Vier Minute später war es aber doch passiert. Eine ungewöhnliche Variante beim Eckball brachte dem vermeintlichen Außenseiter den Erfolg. Vier Waliser Spieler versammelten sich zu einem Pulk, ehe sie blitzschnell ausschwärmten. Die Belgier waren derart verwirrt, dass sie Williams nicht im Blick hatte, so dass der Kapitän nur noch einköpfen brauchte. Ein Trick, der kurz vor der Pause fast erneut zum Erfolg geführt hätte (43.).
In dieser Phase wurden die großen Personalprobleme der Belgier in der Defensive offensichtlich. War das Wilmots-Team bereits ohne die Leistungsträger Vincent Kompany und Nicolas Lombaerts nach Frankreich gereist, fielen für das Viertelfinale auch noch der gelbgesperrte Thomas Vermaelen und der verletzte Jan Vertonghen aus. So mussten die beiden unerfahrenen 21-Jährigen Jordan Lukaku und Jason Denayer als Verteidiger Nummer fünf und sechs auflaufen.
Die Belgier hatten Glück, dass sie mit dem Unentschieden in die Kabine gingen. Denn Bale aus halbrechter Position (34.), Ramsey mit einem abgefälschten Schuss (42.) und Hal Robson-Kanu per Kopfball (45.) sorgten für ein deutliches Chancenplus.
Die 15-minütige Pause kam dem Favoriten gelegen, denn nach dem Seitenwechsel kam er mit neuem Schwung zurück. Mit einem Kopfball von Lukaku (47.) und einem Schuss von Hazard (50.) waren die Belgier der Führung wieder näher, doch es folgte nur fünf Minuten später der Schock. Nach Vorlage von Ramsey ließ Robson-Kanu mit einem feinen Trick gleich zwei Belgier aussteigen und anschließend auch Courtois keine Chance. Robson-Kanu ist ein gebürtiger Engländer und spielt für den Zweitligisten FC Reading.
Die Belgier antworteten in der Schlussphase mit wütenden Angriffen und Dauerdruck. Doch Vokes machte schließlich den K.o. perfekt.