Wahl in Argentinien: Erstmals Stichwahl

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In Argentinien wird erstmals in einer Stichwahl über den neuen Präsidenten entschieden. Im ersten Wahlgang am Sonntag verfehlte der von der linksgerichteten scheidenden Staatschefin Cristina Kirchner unterstützte Kandidat Daniel Scioli überraschend den notwendigen Vorsprung von zehn Prozentpunkten.

 
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Nach Auszählung von knapp 90 Prozent der Stimmen lagen Scioli und der konservative Gegenkandidat Mauricio Macri Kopf an Kopf bei rund 35 Prozent.

Der Ausgang des Duells am 22. November gilt damit als offen. Das Ende der zwölfjährigen Ära, in der Kirchner und ihr vor fünf Jahren gestorbener Mann Nestor Kirchner mit einer sozial und protektionistisch ausgerichteten Politik die Geschicke des Landes prägten, rückt näher. Der drittplatzierte Sergio Massa, ein früherer Verbündeter Kirchners, kam am Sonntag auf rund 21 Prozent der Stimmen und ist damit aus dem Rennen.

"Ich rufe alle unentschiedenen und unabhängigen Wähler auf, einen Sieg für alle Argentinier herbeizuführen", startete Scioli noch in der Nacht zum Montag den Wahlkampf für das Duell in vier Wochen. Der selbsternannte Zentrist will zwar den "Kirchnerismus" fortführen, zugleich aber auch Investoren anlocken und die Produktivität erhöhen. Er war in den vergangenen acht Jahren Gouverneur der Provinz Buenos Aires.

Sein Widersacher Macri gab sich siegesgewiss: "Was heute passiert ist, hat die Politik des Landes verändert", rief der 56-jährige Bürgermeister der Hauptstadt Buenos Aires vor seinen Anhängern. Der Konservative will dem kriselnden Land eine wirtschaftsfreundlichere Politik verordnen.

afp

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