So hat die Grünen-Politikerin den Ausfall erlebt Bahn-Chaos: Ulrike Gote verpasst ersten Auftritt als Landtags-Vizepräsidentin

Von Heike Fauser
 Foto: red

Wäre sie doch nur mit dem Auto gefahren: Ulrike Gote (Grüne) ist an ihrem ersten Arbeitstag als Landes-Vizepräsidentin zu spät in München angekommen. Weil ein Zug auf der Strecke nach Nürnberg wegen eines technischen Defektes liegengeblieben war, mussten am Donnerstagfrüh hunderte Menschen in diesem und zwei nachfolgenden Zügen lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Die Strecke war für etwa drei Stunden total gesperrt. Gote muss nun sogar 100 Euro Strafe zahlen, weil sie eine Plenarsitzung verpasste.

 
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Die Bayreuther Grünen-Politikerin war am Donnerstag auf dem Weg zu einer wichtigen Plenarsitzung nach München. Um 6:26 Uhr startete ihr Zug mit fünf Minuten Verspätung in Bayreuth. Eine halbe Stunde später, in Neuhaus, war dann plötzlich Schluss. "Man sagte uns, wir müssen sofort aussteigen", berichtet sie dem Kurier. Ein vor ihr fahrender Zug war laut Gote mitten auf den Gleisen liegengeblieben.

"Es gab von Seiten der Bahn überhaupt keine Aussagen"

Die Grünen-Politikerin schickte per Telefon eine Vertretung in den Landtag. Die Bahn organisierte in der Zwischenzeit Busse, um die Reisenden nach Lauf zum Bahnhof zu bringen. Von dort aus sollte ein Zug nach Nürnberg fahren. Doch es kam keiner. "Wir haben gewartet und gewartet". Auch das Bahnpersonal zeigte sich ratlos: "Es gab von Seiten der Bahn überhaupt keine Aussagen. Man musste sich richtig durchfragen." Irgendwann reichte es der Grünen-Politikerin und sie nahm sich zusammen mit anderen ein Taxi zum Nürnberger Bahnhof.

Doch auch dort: Chaos. Weil es laut Gote Probleme mit ICE-Zügen gab, die nach Süden fuhren, musste sie auf einen IC umsteigen. In diesem waren jedoch fast alle Toiletten defekt. "Ich hätte nach so vielen Stunden schon mal gerne einen Kaffee getrunken", scherzt Gote am Telefon.

Gote zahlt Strafe

Mit gut sechs Stunden Verspätung kam Gote in München an. "Die Sitzung war dann schon eine halbe Stunde vorbei." Doch für die Landtags-Vizpräsidentin hat ihr Nicht-Erscheinen zur Plenarssitzung Konsequenzen. "Das kostet mich jetzt 100 Euro". Zahlen muss sie, auch wenn sie keine Schuld hat.

Gote überlegt nun, einen Beschwerdebrief an die Bahn zu schreiben. "Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Bahn bemüht darum war, dass ihre Kunden wegkommen." Zur nächsten Sitzung werde sie sicherlich mit dem Auto fahren.

Foto: Wittek

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