VR-Bank Erfolgreich trotz widriger Umstände

Mehr als zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr (von links): Vorstand Christian Mandel, Vorstandsvorsitzender Johannes Herzog, Carolin Vogl vom GVB, Aufsichtsratsvorsitzender Reiner Loos, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Sabine Kniebaum und Friedhelm Engel, der wieder in den Aufsichtsrat der VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald gewählt wurde. Foto: Jahreiss.com

Die VR-Bank Fichtelgebirge Frankenwald zieht Bilanz über ein schwieriges Jahr. Unterm Strich steht ein solides Ergebnis. Die Mitglieder bekommen eine Dividende in Höhe von 2,5 Prozent.

 
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Die VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald hat einen Schlussstrich unter das Geschäftsjahr 2022 gezogen. Die Bilanz sorgte für zufriedene Gesichter bei der Vertreterversammlung in der Hauptstelle Marktredwitz. Die Bilanzsumme stieg gegenüber dem Vorjahr um 3,2 Prozent auf 772,4 Millionen Euro. Die Vertreter der 13 922 Mitglieder beschlossen eine Dividende von 2,5 Prozent auszuzahlen, außerdem wurde Friedhelm Engel wieder in den Aufsichtsrat gewählt.

Zufrieden mit Entwicklung

In seinem Rechenschaftsbericht zeigte sich Vorstandsvorsitzender Johannes Herzog zufrieden mit der Entwicklung der VR-Bank. Das Umfeld sei mit Ukraine-Krieg, Lieferengpässen, Zinsanstieg, Energiekrise und hoher Inflation sehr anspruchsvoll gewesen. „Dennoch hat sich unser Haus positiv entwickelt“, sagte Herzog. „Krisen sind zum Lernen da. Dieser Herausforderung haben wir uns gestellt.“ Mehr noch: Die Multiproblemlage habe deutlich gezeigt: „Genossenschaft kann Krise!“ Wie schon in früheren Krisensituationen habe sich gezeigt, Volks- und Raiffeisenbanken genießen großes Vertrauen in der Gesellschaft.

Die VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald habe die Vorgaben der Bankenregulierung umgesetzt, damit für die Zukunft sicher gemacht und sei bestens aufgestellt. „Unsere Aussichten, weiter zu wachsen, haben sich gebessert.“ Sein Haus habe sich dem LSI-Stresstest unterzogen – obwohl, wie Herzog sagte, das Jahr 2022 per se für Banken Stress genug bedeutet habe – und in allen Bereichen bestens abgeschnitten. „Die Aufsicht hat uns als zuverlässiges und solides Bankhaus eingestuft“, so der Vorstandsvorsitzende.

VR-Bank steht zu Zinszusagen

Einen kleinen Ausflug in die Zinspolitik beendete Johannes Herzog mit der Feststellung, zu langfristigen Zinszusagen im Kreditbereich zu stehen. „Ich möchte nicht wissen, was los ist, wenn wir morgen die Zinsen auf drei Prozent anheben.“ Hintergrund ist, dass Europäische Zentralbank und Bundesbank die Leitzinsen entgegen bestehender Verträge von 0 auf 2,69 Prozent angehoben hatten. Das wirkt sich auf die Kreditnachfrage im aktuellen Jahr aus. 2023 werde die VR-Bank kein Kreditwachstum erreichen wie im vergangenen Jahr. Die Nachfrage sei deutlich verhaltener, sagte Herzog.

Denn 2022 konnte die VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald im Kreditgeschäft an die gute Entwicklung der Vorjahre anknüpfen. „Mit einem Zuwachs von 10,2 Prozent auf 479,1 Millionen Euro lagen wir deutlich über den Planwerten“, sagte Bankvorstand Christian Mandel. Auch die Einlagen befänden sich nach wie vor auf hohem Niveau, würden jedoch weniger stark zunehmen, als dies noch in der Hochphase der Pandemie der Fall gewesen sei, sagte Mandel. Die Spareinlagen der Kunden summieren sich auf 530,7 Millionen Euro, im Vorjahresvergleich sind das 3,8 Prozent mehr. Laut Vorstand Mandel vermeiden die meisten Kunden langfristige Anlagen. Dabei gehe es den Verbrauchern wahrscheinlich um Sicherheit und Liquidität. „Außerdem wird Sparen wegen der Kostenexplosionen in allen Lebensbereichen immer schwieriger.“

2,5 Prozent Dividende

Den Bilanzgewinn bezifferte Christian Mandel mit 437 235 Euro. Die Dividende von 2,5 Prozent entspricht 232 372 Euro, die an die Mitglieder der VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald ausgezahlt werden. Der Rest fließt den Rücklagen zu. „Für ein Jahr, dass jeden bekannten Stress übertroffen hat, ist das eine tolle Leistung“, sagte der VR-Bank-Vorstand.

Vorstandsvorsitzender Reiner Loos beschrieb die VR-Bank als wichtigen Teil der Wirtschaft in Fichtelgebirge und Frankenwald. „Mit dem Mut zur Veränderung bewahren wir, was unseren Mitgliedern wichtig ist“, sagte er. Das Geschäftsmodell der VR-Bank habe sich im schwierigen Umfeld des zurückliegenden Jahres als richtig erwiesen.

Als „solide Bank und kein Zockerinstitut“ bewertete Carolin Vogl, stellvertretende Bereichsleiterin des Genossenschaftsverbands (GVB) in München die VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald. Sie gab den Bericht über die gesetzlichen Prüfungen des Hauses, das in sämtlichen Bereichen mit besten Bewertungen abschloss.

Ehrung von Vertretern

Außerdem zeichnete Carolin Vogl den Aufsichtsratsvorsitzenden Reiner Loos für 30 Jahre und die stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Sabine Kniebaum für 15 Jahre ehrenamtliches Engagement aus. Auch langjährige Mitgliedervertreter wurden geehrt: für 15 Jahre Joachim Fürbringer, Marktredwitz; Vera Plomer, Selb, und Klaus Poguntke, Arzberg. Seit 30 Jahren gehören Alfred Kießling, Berg-Hadermannsgrün, und Werner Schau, Berg-Tiefengrün, dem Gremium an. Für ihre treue Mitgliedschaft wurden Roger Reithel und Bernd Riedelbauch, beide Selb für 15 Jahre sowie Wolfgang Bauer für 30 Jahre ausgezeichnet.

Grußworte und Glückwünsche sprachen Landtagsabgeordneter Martin Schöffel, Christine Eisa, die stellvertretende Bürgermeisterin von Marktredwitz, und Patrizia Rubner, Bürgermeisterin der Gemeinde Berg.

Spenden an Feuerwehren

60 000 Euro
Mit knapp 60 000 Euro hat die VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald im vergangenen Jahr die Jugendorganisationen der Feuerwehren im Geschäftsbereich unterstützt.

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