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Hörmann unterstellte Weikert, bei der Kampagne gegen ihn – für die er laut eigener Aussage dem DOSB umfangreiche Belege im Gesamtumfang von mehr als 500 Seiten übergeben hat – eine nicht unwichtige Rolle gespielt zu haben: „Ich gehe aus guten Gründen davon aus, dass mein Nachfolger weit früher und auch aktiv an der gesamten Entwicklung beteiligt gewesen ist.“ Tatsächlich würde dies allem widersprechen, was Thomas Weikert, auch im Rahmen seiner Bewerbung um den DOSB-Job, gesagt hat.
Bei der Auftakt-Pressekonferenz des Team D am Mittwoch in Peking wollte Weikert eigentlich vor allem über sportliche Themen plaudern – über die Aussichten der deutschen Athletinnen und Athleten, über deren Vorfreude auf die Wettbewerbe, über die Wünsche des Verbandes („Wenig Kritik, viele Erfolge“). Doch es kam anders. Entsprechend schmallippig reagierte der DOSB-Chef auf die Vorwürfe aus dem Allgäu. „Ich kenne keine Kampagne“, sagte er über den Zoff der Alphatiere, „zum Vorwurf der Lüge kann ich nichts sagen. Ich habe Herrn Hörmann nicht angegriffen. Was ich weiß, habe ich gesagt, und das werde ich auch in Zukunft tun.“ Wirklich?
Die im Rahmen der digitalen Pressekonferenz schriftliche gestellte Nachfrage unserer Redaktion, ob denn nun eine Übergabe der Amtsgeschäfte zwischen Weikert und Hörmann stattgefunden habe oder nicht, ignorierte Eva Werthmann, die neue DOSB-Pressesprecherin – und beendete stattdessen die Presserunde kurzerhand nach nicht mal einer Viertelstunde. Es passte ins Bild eines Verbandes, der weiterhin nach Orientierung sucht. Wie dessen Präsident in den nächsten gut zwei Wochen bei den Olympischen Winterspielen.