Vor 50 Jahren Stipendiaten im Festspielhaus

Von Alina Steffan
Repro: Nordbayerischer Kurier Foto: Peter Gisder

VOR 50 JAHREN. Der "Nordbayerische Kurier" feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen. An dieser Stelle blicken wir täglich auf den Tag genau 50 Jahre zurück. Lesen Sie im Artikel die Titelseite von damals und einen Rückblick der lokalen Ereignisse. In der Ausgabe vom 10. und 11.August 1968 berichteten wir unter anderem von Nachwuchsmusikern im Festspielhaus.

 
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Das Bayreuther Festspielhaus wurde damals während zwei Vorführungen von jungen Menschen bevölkert. Es handelte sich dabei um 264 Musikstudierende im Alter von 18 bis 25 Jahren.

Finanziert wurde der Aufenthalt vom Richard-Wagner-Verband. Die jungen Nachwuchsmusiker besuchten je eine Aufführung der „Meistersinger“ und des „Lohengrin“.

Am ersten Abend wurden die Stipendiaten von Oberbürgermeister Hans Walter Wild im Balkonsaal empfangen. Wie der „Nordbayerische Kurier“ in der Ausgabe vom 10. und 11. August 1968 berichtete, stammten die Musikstudierenden aus der Bundesrepublik Deutschland, der DDR und Österreich.

Für viele von ihnen war es das erste Mal, dass sie eine Wagner-Aufführung in Bayreuth erlebten. „Ich bin sehr froh, dass ich dieses Stipendium erhalten habe“, drückte eine 20-jährige Stipendiatin aus Saarbrücken die Meinung vieler aus. „Ich bin sehr neugierig auf die beiden Aufführungen hier!“

Und auch von Bayreuth zeigten sich viele Stipendiaten beeindruckt im Gespräch mit dem „Nordbayerischen Kurier“. „Die Romantik von Bayreuth hat mich gefangen genommen“, meinte eine 19-Jährige lächelnd.

In derselben Ausgabe berichtete der Kurier von einer Spende der Begum Aga Khan an die Stadt Bayreuth. Die Begum überreichte 1000 Mark an die Stadt.

In einem Begleitschreiben an Oberbürgermeister Hans Walter Wild erklärte sie ihre Beweggründe: „Wenn mir das Orchester des Festspielhauses jedes Mal eine seelische Belebung vermittelt, die für ein ganzes Jahr andauert, dann ist es die Liebenswürdigkeit Ihres Empfanges und die Freundlichkeit der Bewohner Ihrer schönen Stadt, welche sich hinzufügen.“

Sie sei tief berührt davon und wolle diesen Gefühlen in aller Offenheit Ausdruck verleihen. „Es gibt hier eine menschliche Wärme, welche die in unserer Zeitepoche so seltene Frische des Herzens unterstreicht“, so die Begum.

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